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vielen Dank für die Ausführungen - wieder ein sehr interessantes Thema, welches durch deine Ausführungen sehr anschaulich erklärt wird.
Wäre mal interessant zu wissen, wie heute derartige Planungen (GDP) weiter gegeben werden würden. Lotus Notes hoffentlich nicht...
By the way: Aufmarschpläne im o.g. Sinn wird es ja wohl kaum noch geben heutzutage, oder?
Wir sind damals (1986/87) mit zu vernichtenden Akten mit dem Zweitonner des KpFw auf den StoÜbPl gefahren, haben sie in ein Erdloch geworfen, einen halben Kanister Benzin drübergekippt und fertig...
Die Münchner Müllverbrennung ist übrigens heute mein Mittel der Wahl bei der Vernichtung privater Unterlagen. Die kommen in einen Sack und werden in die Mülltonne geworfen - kurz bevor der Müllwagen kommt, was sehr gut planbar ist, da ich am Anfang einer Tour wohne, so dass die Jungs regelmäßig um sieben Uhr morgens auftauchen. Geht natürlich nur, weil man im privaten Bereich nicht dokumentationspflichtig ist, dafür ist es nach meiner Einschätzung aber absolut zuverlässig, das die Müllwagen den Müll am Ende der direkt in die Müllverbrennung kippen.
Wir waren am Samstag mit unserer RK zu einem Ausflug mit geführter Besichtigung im Museum in Mellrichstadt.
Mein ehem. Spieß hat uns durch die Räumlichkeiten geführt.
Er hat dann beim gemütlichen Teil auch ein bisschen "aus dem Nähkästchen" von der Auflösung des Standortes geplaudert - er war zur Auflösung 2006 als Kasernenfeldwebel eingesetzt. Er hat quasi 3 Wochen nach Auflösung als allerletzter Soldat das Tor zugesperrt.
U.a. hat er erzählt, dass tage -, wochen - und monatelang Vollzähligkeiten geprüft wurden, Listen geschrieben wurden und man sich die Finger wund gezählt hat. Dann wurde alles sauber verpackt und auf LKW verladen. Der Auftrag war dann, diese LKWs in andere Standorte oder zu Depots zu bringen. In den Depots war es nicht selten so, dass dann - noch vor den Augen der StoV-ler und Soldaten aus MET - die Sachen in die Schutt-Container geleert wurden. Als Beispiel hat er uns die Sportausstattung des Standortes genannt. Da waren kurz vor Auflösung z.B. noch 20 nagelneue Medizinbälle geliefert worden. Der Sportwart hatte die nie ausgegeben, weil die schlicht niemand mehr gebraucht hat. Die Bälle gingen ungeöffnet zurück und wurden entsorgt.
Wahrscheinlich hat sie dann irgendjemand aus dem Container geholt und in eBay versteigert....
Von so Aktionen wie "kein Strom mehr da" ganz abgesehen.
Zuletzt geändert von DeltaEcho80; 17.09.2019, 09:41.
Mein ehem. Spieß hat uns durch die Räumlichkeiten geführt.
Er hat dann beim gemütlichen Teil auch ein bisschen "aus dem Nähkästchen" von der Auflösung des Standortes geplaudert - er war zur Auflösung 2006 als Kasernenfeldwebel eingesetzt.
Einem alten, gestandenen Kompaniefeldwebel oder auch dem zivilen Lagerhelfer der Kompanie oder dem Gerätefeldwebel einer Geräteeinheit muss das Herz geblutet haben, wenn er miterleben musste, wie hier Material, das jahrelang gehütet und gepflegt wurde, bei solchen nicht durchdachten Auflösungsaktionen verschleudert wurde. Was hier an Geld verloren ging, ist unvorstellbar.
Das begann aber schon unmittelbar nach Übernahme der NVA. Auch hier wurde Material und Gerät, das man bei geschickter Vorgehensweise durchaus auf dem Markt hätte unterbringen können, so schnell wie möglich entsorgt – Hauptsache es war weg. Die Komplexlager der Ausbildungszentren (aus denen Reservedivisionen hätten aufgestellt werden sollen) standen voll mit älteren LKW, die man durchaus noch in Osteuropa oder auch in so manchem Dritte-Welt-Land hätte gewinnbringend verwerten können. Dieses Gerät wurde dann zum Schrottpreis abgestoßen und der wurde noch gedrückt, weil man das Material aller Liegenschaften gleichzeitig auf den Markt warf. Hauptsache schnell die Lager leer machen, um ein paar Mark Kosten für Betrieb und Bewachung zu sparen.
So richtig geisteskrank wurde es dann, als sich Aufstellung und Auflösung von Einheiten fast schon selbst überholten. Da wurden in den fünf neuen Bundesländern eine Anzahl von Verteidigungskreiskommandos und anderen Dienststellen aufgestellt, obwohl eigentlich klar war, das diese Truppen innerhalb kurzer Zeit wieder aufgelöst würden. Eine der ersten Amtshandlungen war dann, z.B. die neuen VKK mit den ihnen zustehenden Stabsbüchereien auszustatten. Das waren einige hundert Bücher, ein Großteil davon waren Titel des MGFA, die auf dem freien Markt teilweise schon vergriffen und dementsprechend gesucht waren. Bei der dann schnell erfolgenden Wiederauflösung wurden dann diese Stabsbüchereien in den Standorten den Soldaten zum Verkauf angeboten: Gebundene Bücher 50 Pfennig das Stück, broschierte 20 Pfg. Ich habe damals Unmengen von Büchern für Peanuts abgeschleppt, Bücher die heute in den Antiquariaten teuer angeboten werden. Wenn man diese Büchereien über Antiquariate verkauft hätte, hätte man ein Vielfaches erzielt.
Das kann ich aus zwei Auflösungen bekräftigen. Bei beiden hatten wir den Auftrag das Material im Zustandskode A an Depots zu liefern. Das wurde tatsächlich vor unserer aller Augen in Schrottboxen verklappt. Da beim ersten mal unser Btl zum AufwuchsBtl wurde, haben wir einen Großteil der Ausstattungsätze abgeben, und danach aus dem Müll in den "Schwarzbestand" des AufwuchsBtl`s überführt.
Das war 91/92 bei der ersten großen Welle.
Besonders ärgerlich war es bei der Infrastruktur. Die Brigade InstKp hat kurz vor Auflösung zwei nagelneue Hallen bekommen. Da wurde nie drin geschraubt. Mittlerweile sind sie ungenutzt wieder abgerissen und überbaut.
In Beelitz 97/98 war es dann auch ähnlich chaotisch.
Einem alten, gestandenen Kompaniefeldwebel oder auch dem zivilen Lagerhelfer der Kompanie oder dem Gerätefeldwebel einer Geräteeinheit muss das Herz geblutet haben, wenn er miterleben musste, wie hier Material, das jahrelang gehütet und gepflegt wurde, bei solchen nicht durchdachten Auflösungsaktionen verschleudert wurde. Was hier an Geld verloren ging, ist unvorstellbar.
Er hat sich mittlerweile mit abgefunden, da er nach über 30 Jahren Bundeswehr gelernt hat, in der Lage zu leben. Aber du hast Recht, es war nicht leicht für ihn. Wie hat er gesagt: "Das Primat der Politik: Auflösung ist beschlossen, koste es, was es wolle".
Schade um die Literatur die damals in den Reißwolf kam.
Und heute sucht man diese Unterlagen vergebens. Ich denk dabei nur
an das WBK 63 das die Unterlagen über Sperranlagen vernichten lies.
Heute wär es ein gutes Nachschlagewrk.
Suche Gliederungen der Heeresstrukturen 2 + 3.
Außerdem suche ich die letzten Trichtersperren und Sperrmittelhäuser in Franken.
Ich denk dabei nur an das WBK 63 das die Unterlagen über Sperranlagen vernichten lies. Heute wär es ein gutes Nachschlagewrk.
Na ja - als VS eingestufte Unterlagen über Sperren sind schon noch etwas anderes als gewöhnliche Bücher. Solche Dokumente hätte man nicht auf dem freien Markt verkaufen , sondern sie allenfalls geordnet dem Militärarchiv zuführen können.
das ist der Irsinn der MatErhaltung. Nach meiner Zeit in einem PiZug war ich MatNachwUffz ud MatNachwFw, danach nach Auflösung meines Bataillons ging ich als VDF und Schießlehrer in eine AGA Kp.
Was man da erlebt hat, man müsste die Verantwortlichen an die Wand stellen.
Beipiele:
Die G3 wurden gegen G36 getauscht. Das GerHptDep Hesedorf, wo die G3 abgegeben wurden, verlangte Vollzähligkeit und ZK "A". Also haben wir defekte Magazine, Taschen etc ausgesondert und Ersatz auf dem Nachschubwege angefordert. In Hesedorf wurde gemäß ANLBAAN Vollzähligkeit geprüft, 170 G3, 340 Magazintaschen, 170 Waffenreinigungsgeräte, 1.020 Magazine.Dabei wude festgestellt, dass 2 Taschen defekt waren und 1 Magazn verbogen. Hatte ich wohl übersehen. Ich musste vor Ort einen Fehlteilzettel Gerät unterschreiben, der dem S4 Offz zugestellt wurde zwecks Schadensbearbeitung.
Die Magazine wurden in eine Schrotttonne geworfen, die G3 in eine Boxpalette, die wurden dann mit einer Presse in der Mitte eingedrückt und kamen in ein Stahlwerk.
Anderes Beispiel: Ich hatte als VDF der AGA Kp 12 Lkw 10to gl und 27 Lkw 10to tmil im Bestand. Das waren die Fahrzeuge der Kompanie, die langzeitgelagert wurden, solange die Kp AGA-Auftrag hatte. Im V-Fall hätten wir die alten Kisten ausgemottet und die Kp wäre wieder eine TrspKp geworden. Bei einer TMP wurde dann festgetellt, dass die Langzeitlagerung nicht vorschirftsmäßig war und die Lkw hinüber waren, nachdem sie ca. 3 Jahre auf der T-Platte standen. Ach, das war uns schon nach 6 Monaten klar, dass die Lkw das nicht mitmachten.
Es kam also ein Mann der VEBEG und die Lkw wurden verkauft. Geiches Spiel wie beinden G3: Vollzähligkeit. Die Lkw wruden für zig Tausend Euro instandgesetzt, dann kam ein Holländer und hat die Kisten aufgekauft. Ohne Bordausstattungssatz, der wurde dann mit teils orignalverpackten Werkzeugen, die wir ja neu beshaffuen mussten, in den Schrott geworfen (wo sich die StoV-Leute eifrig bedienten).
Es gbt nch zig solcher Geschichten, die ich so erlebt habe. Brutal war auch die Auflösung der Kaserne an sich. Da sind einige Leute reich geworden. Aber ist eine andere Geshcihte
Anderes Beispiel: Ich hatte als VDF der AGA Kp 12 Lkw 10to gl und 27 Lkw 10to tmil im Bestand. Das waren die Fahrzeuge der Kompanie, die langzeitgelagert wurden, solange die Kp AGA-Auftrag hatte. Im V-Fall hätten wir die alten Kisten ausgemottet und die Kp wäre wieder eine TrspKp geworden. Bei einer TMP wurde dann festgetellt, dass die Langzeitlagerung nicht vorschirftsmäßig war und die Lkw hinüber waren, nachdem sie ca. 3 Jahre auf der T-Platte standen. Ach, das war uns schon nach 6 Monaten klar, dass die Lkw das nicht mitmachten.
Das Thema "Langzeitlagerung" war auch eine Wissenschaft für sich. Bei uns waren das ja pro Kompanie zwei oder drei SPz Marder, die lzl standen. Mein VDF /VU oder ich durften einmal im Monat dann runter in den T-Bereich und nachschauen, ob unsere Marder noch in der Blechbüchse standen. Hätte mich ja auch gewundert, wenn nicht...Dann wurde das in die KSE-Kontrollliste eingetragen und diese musste bis Freitag, 09.30 Uhr beim Stab sein.
Dass diese Container heute noch in der Kaserne stehen und man die bei der Auflösung "vergessen" hatte, ist wieder ein Kapitel für sich.
Jeder erfahrene Instler hat da nicht viel von gehalten. Unsere 6. Kompanie hatte 2 Jaguar langzeitgelagert. Irgendeiner kam dann auf die Idee, die Panzer zu entstauben und für den Übungsplatzaufenthalt fit zu machen. Das ging dann schon mal damit an, dass die Batterien nicht mehr vorhanden waren. Die sind wohl auf dem "Versorgungswege verschwunden". Als man dann den kompletten Panzerjägerzug endlich auf die Füße gestellt hatte und die Kameraden die Kaserne in Richtung Bahnhof verließen, hat es der erste Panzer nicht mal die Kasernenauffahrt bis zur Bundesstraße runter geschafft.
Aber jetzt kommt in Sachen "ehem. Standort" die absolute Krönung für mich: In Mellrichstadt steht ja ein Museumspanzer SPz Marder vor dem Gebäude. Da hat mein ehem. Spieß nun erzählt, dass der allen Ernstes noch auf der KSE-Kontrollliste steht und der Verein regelmäßig Meldung erstatten muss, ob der Panzer noch an seinem Platz steht. Er könnte ja wieder als Waffensystem genutzt werden. Und: Das wird auch kontrolliert...
Da hat mein ehem. Spieß nun erzählt, dass der allen Ernstes noch auf der KSE-Kontrollliste steht und der Verein regelmäßig Meldung erstatten muss, ob der Panzer noch an seinem Platz steht.
Ja, das ist normal. Die Einhätte den Panzer demilitarisieren können. Kanone schneiden, Veschluss raus, Motor raus und Getriebe zerstören. Dann wäre das Ding aus der Kontrollliste gestrichen worden. So gilt er noch als Kampffahrzeug.
Ja, das ist normal. Die Einhätte den Panzer demilitarisieren können. Kanone schneiden, Veschluss raus, Motor raus und Getriebe zerstören. Dann wäre das Ding aus der Kontrollliste gestrichen worden. So gilt er noch als Kampffahrzeug.
Diese Schritte wurden alle vorgenommen und dennoch steht er auf der Liste. Das Getriebe ist raus, Kanone ist eingeschweißt und Verschluß ist raus. Auch die Panzerung am Fahrerplatz wurde entfernt.
Solche Klimmzüge gab es aber auch Bundeswehr-intern, ohne das die KSE-Bestimmungen tangiert wurden.
Wir hatten 1991 in Leipzig bei der Übernahme einer ehemaligen NVA-Kaserne ein altes, aber noch gut erhaltenes MAXIM-MG gefunden, wassergekühlt auf 2-Rad-Lafette (Bild im Anhang). Das MG war nur noch Dekoration, das Rohr und der Verschluß fehlte. Wir haben das MG sichergestellt und es stand als "schwerste Waffe" der Kompanie vor meinem Dienstzimmer.
Als sich dann 1992 die Verhältnisse normalisierten und mit Aufstellung des FJgBtl 701 auch der Materialnachweis in geordnete Bahnen kam, musste auch dieses "Maschinengewehr" ordnungsgemäß nachgewiesen werden und wurde bei jeder Prüfung überprüft. Ich habe eigentlich immer darauf gewartet, dass irgendwann ein übereifriger Prüfer das Maxim-MG auch im Rahmen der Prüfstufe C technisch prüfen wollte.
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