Planung / Vorbereitung Übungsplatzaufenthalt

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • DeltaEcho80
    Cold Warrior
    • 09.03.2013
    • 1703

    #1

    Planung / Vorbereitung Übungsplatzaufenthalt

    Hallo zusammen,

    durch eine Diskussion in der Mittagspause sind wir auf das Thema "Übungsplatzaufenthalte" der BW gekommen.
    Ein Kollege war mal SaZ 4 bei den 355ern in Wildflecken und da im S4 Bereich - der hat regelrecht die Augen verdreht, wenn es zu diesem Thema ging.

    Dabei sind bei mir einige Fragen aufgetaucht, vielleicht kann die ja hier jemand beantworten:

    1. Wer hat eigentlich einen Übungsplatzaufenthalt angefordert z.B. für ein Bataillon? War das der S3? Oder wurden die Termine von der Brigade (Division..) den einzelnen Teileinheiten vorgegeben?

    2. Wie lief denn da die "Bürokratie"? Anforderung - Freigabe - Durchführung? Was musste alles genehmigt werden?

    3. Eisenbahntransporte etc. mussten doch dann auch mit der Bahn usw. abgesprochen werden? (ja, ich kenne die YouTube-Reportage über die PzGrenBrig 2 in Baumholder).

    Würde mich freuen, wenn da mal ein paar Antworten kommen würden - ich kenne das aus meiner Dienstzeit leider nicht. Da hieß es nur: "Die 3. Kompanie geht nach Bergen, du musst mal nen SpZ von denen zum Bahnhof fahren, melde dich mal bei denen".

    Danke und Gruß
    DE
  • dave2006
    Cold Warrior
    • 17.11.2006
    • 102

    #2
    Guten Morgen DeltaEcho80,
    ein paar Fragen kann ich noch aus dem Gedächtnis beantworten. Verfahren Stand der 80er, heute hat sich aufgrund der Reformen und Transformation viel geändert.

    Zu 1
    Für die TrÜbPl gab es sogenannte Verteilerkonferenzen. Die einzelnen Kontingente auf den Übungsplätzen wurde jeweils einem Verband zugewiesen.
    In Bergen lief es bei uns immer so ab, das der Großverband, hier die 6. PzGrenDiv den Platz in Gesamtheit erhalten hat. Diese hat dann die Platzteile den
    jeweiligen Brigaden zugeordnet.
    Die Division war dann mit ihren Divisionstruppen als Leitverband quasi für die logistische und sonstige Versorgung in der Verantwortung.
    Gestellung Ortslazarett Oerbke, Versorgungspunkte usw.
    Daneben gab es die Möglichkeit, wenn ÜbEinrichtungen frei waren als einzelne Einheit auf den Platz zu verlegen und sich dann auf den fremden
    Großverband in der Logistik abzustützen.

    Zu 2
    Dann lief die Stabsarbeit in den Brigaden und Btl ab.
    Verteilung der Schießbahnen und ÜbEinrichtungen
    Planung der Übungsvorhaben
    Nutzung welcher Platzteile für welches ÜbVorhaben in der Schießfreien Zeit. Auch damals wurde schon aufgrund des Lärmschutzes
    nur an Wochentagen geschossen. Die Schießfreie Zeit an den Wochenenden wurde dann für Übungsvorhaben auf dem Platz genutzt.
    Einrichtung der Versorgungspunkte und InstEinrichtungen.
    Anforderung MVG Mun und Betriebsstoff.
    Damals hatten wir noch nicht soviel zu bedenken, da die Einheiten und Verbände
    logistisch selbstständiger waren. Heute sind die meisten Versorgungsdienste zentralisiert.
    (Sanität, Verpflegung usw)

    Zu 3
    Die Verlegung war meistens so, das die Radteile im Straßenmarsch verlegten, die Kettenteile wurden per Eisenbahn bewegt.
    Eine Ausnahme habe ich einmal live erlebt. Als im Jahre 91 die Gelder für einen Eisenbahntransport nicht reichten, hat unsere 4./.- mit
    allen Teilen, auch den Leoparden, über die BAB 1 von Hamburg nach Putlos verlegt.
    Hierzu wurden über die Verkehrskommandantur sogenannte Marschkredite angefordert. Da die Verlegung in Kolonne mit Schwerlast-
    Fahrzeugen übermäßige Straßennutzung ist, planten die Verkehrskommandanturen die jeweilgen Marschbewegungen mit technischem
    Halt und Rast in Abstimmung mit den zivilen Behörden.
    Die Eisenbahntransporte wurden ebenfalls dort angefordert. Hier war ich allerdings weniger involviert. Beliebt waren teilweise die Lademeister
    der Bahn welche die ordnungsgemäße Verladung abnahmen. Hier gab es einige lockere Kollegen, aber leider auch sehr viele pingelige die dann mit dem
    Maßband herumliefen.
    Daneben gab es so viele Kleinigkeiten, die hier fast das Maß sprengen würden. Von der täglichen Schießbahn-Konferenz bei der Kommandantur des ÜbPlatzes über
    die Schießberater der Kommandantur, Zielbaubesprechung, Scheibenkommando.
    Es lief aber meistens sehr gut. Die meisten technischen Ausfälle ließen sich direkt auf dem Übungsplatz abstellen. Die Schießergebnisse passten meistens.

    Für die Einzelheiten muß ich noch mal in meinen Unterlagen wühlen.

    Gruß
    Dave2006

    Kommentar

    • DeltaEcho80
      Cold Warrior
      • 09.03.2013
      • 1703

      #3
      Hallo Dave,

      vielen Dank für die Informationen - das habe ich alles so nicht kennen lernen dürfen.

      Gruß
      DE

      Kommentar

      Lädt...
      X