Festung Schleswig-Holstein und Panzerschlacht in der Norddeutschen Tiefebene

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2802

    #136
    Ich zitiere zu diesen ganzen wilden Spekulationen, die sich hier ausbreiten, einfach Moltke den Älteren:
    ""Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus".
    Quelle: "Über Strategie" (1871). In: Kriegsgeschichtliche Einzelschriften, H.13 (1890), zu finden auch in: Militärische Werke, Band 2, Teil 2. Mittler & Sohn Berlin 1900. S. 291 ff.

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    • alterfritz
      Warrior
      • 09.11.2009
      • 83

      #137
      Wikipedia ist als Quelle für Gliederung und Ausstattung von Truppenteilen nur mit Vorsicht zu gebrauchen.
      Viel besser ist das Standardwerk von Dragoner über Gliederung, Stationierung und Ausstattung der Bundeswehr 1989 (OOB) in den Downloads hier im Forum.

      Dass die Panzerbrigade der 6. PzGrenDiv in den 1980er Jahren nicht mit Leopard 2 ausgestattet war, hatte einen ganz einfachen praktischen Grund. Alle Panzerkräfte nördlich der Elbe hatten den Leopard 1, auch die Heimatschutzbrigaden 51 und 61. Das erleichterte Ersatzteilversorgung und Instandsetzung im Kommandobereich LANDJUT/TerrKdo SH ganz erheblich.

      Südlich der Elbe gab es keine gemischten Korps. Die Abstimmung der Operationsplanung über die Korpsgrenzen hinweg war eindeutig geregelt. Kein Kommandierender General "kochte hier sein eigenes Süppchen". Und wenn es in bestimmten Fragen unterschiedliche Ansichten gab, wurde darüber diskutiert und eine eindeutige Lösung gefunden. Dafür ist ja im Frieden ausreichend Zeit. Im Krieg entscheidet über falsch oder richtig einzig der Erfolg.

      Kommentar

      • dave2006
        Cold Warrior
        • 17.11.2006
        • 102

        #138
        Ja nee is klar, nen Spähfix als Sicherung Gefechtsstand.

        Ich schalte ab, Ende

        Kommentar

        • EmilBerggreen
          Cold Warrior
          • 19.07.2015
          • 514

          #139
          Guten Morgen,

          Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass mir viele wesentliche Fakten fehlen und daher so manches einfach nur “Spekulatius” ist. Andere Dinge möglicherweise auch schlichtweg falsch. Nicht aus Böswilligkeit sondern aus Unwissenheit/Unverständnis. Aber irgendwo muss man ja anfangen und ich lasse mich immer gerne eines Besseren belehren.

          Bitte nicht vergessen: ich war nur ein kleiner W15 Wehrpflichtiger 1985/86, der während der Bundeswehrzeit natürlich nur einen winzigen Teil aus der Froschaugenperspektive des Hinteren Kampfraumes und der Welt der Schützentrupps gesehen hat. MG-Schütze gleich hinter der Heckklappe. Nicht mehr, nicht weniger. Ein Mikrokosmos also. Von der Ausbildung unseres Gruppenscharfschützen/ZF-Schützen oder welche Visiermarke unsere MILAN-Schützen wählen, weiß ich ebenso wenig wie von den Aufgaben Zugführer, ich weiß nichts von Fernmeldefrequenzen, nichts von den Tätigkeiten unseres Richtschützen, nichts vom Tagesablauf eines Versorgungsdienstfeldwebels (unser Fw hat so etwas wie Dauer NATO-Pause gemacht), nichts vom TD durch RS und MKF, nichts vom KpTrp, KpFü und schon mal überhaupt nichts von der Kompanie-Ebene aufwärts. Ehrlich gesagt, es hat uns damals auch überhaupt nicht interessiert. Die meisten von uns hatten einen Tunnelblick auf Freitag Dienstschluss und die magischen Worte: „DUSCHEN – UMZIEHEN – DIENSTSCHLUSS“! Das ging uns so ziemlich allen so. Allen voran die Rheinländer aufgrund ihrer langen Heimreise. Wochenende, Disco, etc., immerhin waren wir damals junge Menschen und hatten ganz andere Dinge im Kopf als taktische Grundlagen der PzGrenTruppe und selbst manchem Zeitsoldaten ging es ähnlich.
          Die Fragen: Wie funktioniert eigentlich eine PzGrenKp zu Friedenszeiten und was würde sich bei Kriegsausbruch ändern, kamen erst sehr viel später. Es ist 30 Jahre (!!!) her, eine vollkommen andere Zeit, ein anderer Zeitgeist und vieles ist im Laufe der langen Zeit einfach untergegangen und für immer vergessen…
          Daher denke ich, dass es legitim ist, hier im Forum Fragen zu stellen…
          Bei vielen Dingen gibt es keine Antworten oder sie werden nicht gegeben. Verweis „VS – NfD“ obwohl die Operationsplanung von LANDJUT doch zum jetzigen Zeitpunkt einfach nur Geschichte ist. Ich möchte ja auch nicht an irgendwelche NATO-Dechiffrierungsalgorithmen (gibt es so etwas überhaupt?) sondern will einfach nur wissen, wie hätte meine Kp, mein Btl, meine Brig und meine Div im V-Fall funktioniert.


          Zurück zum Thema. Zum Thema LANDJUT gibt es anscheinend leider noch keine Publikationen, wohl aber über NORTHAG. Werfen wir also einen Blick auf der Gebiet südlich der Elbe. Gemischte Korps gibt es da nicht, das war ein Fehler meinerseits. 1. NL-Korps, 1. DE-Korps, etc. Das Thema Probleme mit der Abstimmung der Korps entstammt aus einem Aufsatz von Helmut Hammerich („Die Operationsplanungen der NATO zur Verteidigung der Norddeutschen Tiefebene in den Achtzigerjahren“ oder „Defense at the Forward Edge oft he Battle or rather in the Depth?“, Journal of Military and Strategic Studies, 2014) https://www.ciaonet.org/attachments/25572/uploads

          General Hans Henning von Sandrart, former CINCENT and high ranking contemporary witness, confirmed that, up to the mid 1980s, the corpses were regarded as „national boxes“ within NATO and that they translated their defense mission into operational planning more or less independently from each other. Although all oft hem were following the principle of forward defense, every corps defined different defense lines. The superior army group, which did not have directing authority in peacetime, stipulated only a few coordination lines and vital zones.
          Klingt für mich recht brisant. Die „Schichtkuchengliederung“ von NORTHAG in der Norddeutschen Tiefebene war wohl auch ein großer Schwachpunkt. ROT muss nur genügend Druck auf die Nahtstellen der Korps, also z.B. zwischen dem Britischen und Belgischen, ausüben, dann wird deren Abwehr recht schnell in die Knie gehen, wenn sich Engländer und Belgier in der Krisensituation nicht auf eine einheitliche Linie einigen können.
          Die niederländischen Truppen (4e Divisie, 1e Divisie) mussten erst aus Holland anrücken und so lange hätte die 3. Panzerdivision die Linie Lüneburg-Uelzen mit verteidigen müssen. Natürlich wurden solche Abstimmungen schon in Friedenszeiten getroffen aber ob sie in einer scharfen Gefechtssituation bei mehreren Durchbrüchen…aber gut, das ist wieder “Spekulatius”.

          Auftrag NORTHAG/Heeresgruppe Nord: Kanalisierung feindlicher Truppen bis zum Erreichen des Abwehrraumes nahe der Weser
          Frontbreite: 380km
          Stärke: 9 Divisionen
          Gefechtsstreifen/Division: 42km
          [aus Heiner Möllers: Sonderfall Bundeswehr?: Streitkräfte in nationalen Perspektiven...]

          3. Panzerdivision Buxtehude
          PzGrenBrig 7 Hamburg-Fischbek
          PzBrig 8 Lüneburg
          vorgeschoben PzLehrBrig 9 Munster

          1. Panzerdivision Hannover-Bothfeld
          PzGrenBrig 1 Hildesheim
          vorgeschoben PzBrig 2 Braunschweig
          PzBrig 3 Nienburg

          Es sollen an dieser Stelle nur ein paar Grundzüge der taktischen Vorgehensweise dargestellt werden.
          Die Korps der NORTHAG bestanden überwiegend aus drei Divisionen. Davon sollten zwei unmittelbar an der Verteidigungslinie eingesetzt werden, die dritte Division lag als Reserve zur Ablösung dahinter. Die Garnisonen der Bundeswehr verteilten sich über das gesamte Land. Daher wären diverse Teile in einem ersten Schritt in Abschnitte verlegt worden, die nicht dem eigentlichen Verteidigungsabschnitt des I. Deutschen Korps zugehörten. Dazu als Beispiel das nördliche Gebiet Niedersachsens: An der Verteidigungslinie im Abschnitt des I. Niederländischen Korps sollte in der nördlichen Hälfte deren 4. Division, in der südlichen die 1. Division eingesetzt werden. Da der Aufmarsch der Niederländer mehr Zeit beansprucht hätte, wäre vorab die ohnehin in diesem Gebiet stationierte 3. Panzerdivision der Bundeswehr an der Verteidigungslinie zusammengezogen worden. Der südlich an die Niederländer angrenzende Verteidigungsabschnitt des I. Deutschen Korps wäre in der nördlichen Hälfte von der 11. PzGrenDiv und in der südlichen von der 1. PzDiv bezogen worden.
          Nachdem die Niederländer in ausreichender Stärke in ihrem Verteidigungsraum eingetroffen wären, hätte die 3. PzDiv der Bundeswehr von dort in den deutschen Abschnitt verlegt, um hinter der 1. PzDiv und 11. PzGrenDiv als Reserve zu fungieren. Der Vormarsch des Gegners sollte durch zahlreiche Hindernisse gebremst werden. Der Elbe-Seitenkanal (ESK) ist ein Beispiel für eine besonders große und aufwendige Anlage, die in die Verteidigungspläne fest eingebunden war. Der wirtschaftliche Nutzen des Kanals stand ohnehin weit hinter dem militärischen zurück. Der Kanal bildete die Aufmarschlinie der Verteidiger, Gebiete östlich davon hätte man nicht nennenswert verteidigt. Alle weiteren Gewässer, Moore und sonstigen passenden Gegebenheiten sollten durch Sprengung von Brücken und Straßen zu wirksamen Hindernissen werden.
          aus http://relikte.com/nds_heer/index.htm

          Gruss,

          Kommentar

          • Nordlicht63
            Rekrut
            • 18.01.2016
            • 14

            #140
            Das vieles nicht im Zuge auf LandJut zur Verfügung steht liegt auch daran, dass dieser Haufen oberhalb der Elbe bereits im Frieden nicht der allgemeinen Bundeswehr zugeordnet betrachtet wurde. Es galt zwar das formelle Unterstellungsverhältnis gegenüber Munster. Das war es dann aber auch.

            Ja Leo 1 und seine Ersatzteilversorgung besonders gegenüber auch den dänischen Verbänden.......... eine unendliche Geschichte

            Die Dänischen Verbände galten als äusserst kmapfstark und genossen bei uns einen guten Ruf. Vor allem waren sie politisch zuverlässig und das ist weitaus wichtiger. Bereits im Vorwege einer Lage seine Truppen zu alamieren und sie in Bereitsstellungsräume zu verlegen war bei den Dänen kein Problem. Bis heute gilt der Dänische Staat ohne seinen föderalistischen Aufbau als wesentlich effektiver auch gegenüber militärischen Operationen im eigenen Land. Nichts ist schlimmer wie die Interessen von sog. Landesfürsten, die es dann noch zu wahren gilt.

            Dave2006

            ich habe ja leider sehr ausschweifend geschrieben, daher nochmals zu Klärung. Es handelte sich um die bewegliche Befehsstelle auf der sich der Kommandeur der Brigade befindet. ausserdem vielleicht noch BrigArtFhr und der Alo und und und.
            Ich weiß nicht wie viele von euch mal über den Tellerand schauen durften und wissen wie es ist, wenn so ein Angriff von vorn geführt wird. Dann ist es immer noch in diesem Zeitraum der Feldherrenhügel gewesen und da steht dann auch mal ein Leo und noch ein Gepard um diese kleine Führungszelle zu schützen.
            Wer mit Gefaechtstandarbeit da vorn nicht vertraut ist, kann auch nicht nachvollziehen wie wichtig ein großes Kartenbrett da im Gelände ist mit ner möglichst aktuellen Lage.
            Gerade weil sich OP Pläne nicht lange als effektiv erwiesen, muss dann schnell von dort aus weiter geplant werden und das eventuell live am offenen Herzen.

            Oder was meinst du ist der Sinn einer beweglichen Befehlsstelle ausser Ausschank von Kaffee und anreichen von Schnittchen.

            Kurz zum Thema Sicherung von Gefechtsständen auch gegen Spezialkräfte etc. könnte ich abendfüllend referieren. Wir haben da ein paar Jahre lang herum geschraubt und innerhalb der Brigade und Division einiges erprobt und verworfen.
            Fing damit an, dass Anfang der 80er Jahre Sicherungszüge durch die JgBtl gestellt wurden und endete mit der Weisung "Kriegsnah ausbilden" und der zähen Erkenntnis so einen riesen Gefechtsstand kannst du nicht allein mit Personal sichern, gerade weil er verdammt weit auseinander gezogens ein muss.

            Aber das wäre ein eigenständiges Thema und ich habe mehrere Jahre daran gearbeitet im Auftrag des Kommandeur Brigadeeinheiten und dem Kommandanten Gefechtsstand (KpChef StKp).

            Es ist wie Emil hier schon unterstellt hat. Was ist wenn diese Gefechtstände ausgeschaltet werden besonders H und HRes? Dann gibt es hoffentlich noch die bewegliche und genügend Zeugs das überlebt hat, um wieder ne arbeitsbereite Führungszelle aufzubauen........

            Die Bedeutung dieser Gefechtstände und Befehlsstellen wurde gerne in der Kampftruppe immer unterschätzt. Was ich nicht als Böse empfinde. Liegt n der Sache. Sind halt die Stabszecken und Sesselpubser. Ja genau und die Stabskompanie wuchs deshalb ja auch auf über 220 Soldaten auf.

            Was es bedeutet einen 3 geteilten Dienst zu machen kennen ansonsten mehr die Gepard und Rolandbesatzungen. 1 Teil Dienst in der Funktion 2 Teil Dienst in der Sicherung draussen im Feldposten oder Alarmposten 3 Teil Ruhen und Alarmreserve

            Ich bin auch Fernemeldeoffizier in der 1./181 gewesen das war sogar zeitweise meine V Stelle. Daher wiss ich nur zu genau wo wir scharf erkundet haben und dass wir dazu teilweise Zivil anziehen mussten.......warum wohl? Stichwort Uniformverbot im Grenzbereich

            Frag mal was wir uns einfallen mussten um dort Relaisverbindungen zu testen und den FuAufklärer Ost teilweise in Sichtweite..........

            Worum es mir hier geht ist der Schulterschluss zwischen Theorie und Praxis. Spekulationen sind wichtig und gehören zum militärischen Handwerk. Je genauer man dabei vorgeht und sich mit dem möglichen Geschehen auseinander setzt, um so besser kann man in jeder Lage Konzepte entwickeln und hat Reserven gebildet.
            Vom Nutzen im Zivilleben mal ganz abgesehen. In meinem Job ist das jedenfalls überlebenswichtig.

            Kommentar

            • Nordlicht63
              Rekrut
              • 18.01.2016
              • 14

              #141
              Die Qualität von Quellen lässt sich besonders bei der Darstellung der 6. schnell Überprüfen.

              Schau mal nach PzArtBtl 175 (das es nie gab sondern 177). Da schreiben 90% der Quellen voneinader ab. 177 gibt es nur bei serösen meistens deutschen Quellen.

              Und selbst die Masse der damaligen Bundeswehrsoldaten hat immer nach Schema auf 175 abgeleitet............

              Der WP hätte sogar 2 Seelandungen unabhängig voneinander durchführen können.

              1. dänische Inseln z.B. Bornholm oder sogar Seeland

              2. deutsche Küste

              was sollte denn diese Verbände konventionell bedrohen auf See?

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              • dave2006
                Cold Warrior
                • 17.11.2006
                • 102

                #142
                ich habe ja leider sehr ausschweifend geschrieben, daher nochmals zu Klärung. Es handelte sich um die bewegliche Befehsstelle auf der sich der Kommandeur der Brigade befindet. ausserdem vielleicht noch BrigArtFhr und der Alo und und und.
                Ich weiß nicht wie viele von euch mal über den Tellerand schauen durften und wissen wie es ist, wenn so ein Angriff von vorn geführt wird. Dann ist es immer noch in diesem Zeitraum der Feldherrenhügel gewesen und da steht dann auch mal ein Leo und noch ein Gepard um diese kleine Führungszelle zu schützen.
                Wer mit Gefaechtstandarbeit da vorn nicht vertraut ist, kann auch nicht nachvollziehen wie wichtig ein großes Kartenbrett da im Gelände ist mit ner möglichst aktuellen Lage.
                Gerade weil sich OP Pläne nicht lange als effektiv erwiesen, muss dann schnell von dort aus weiter geplant werden und das eventuell live am offenen Herzen.


                Ich bin seit 30 Jahren mit dieser Art von Arbeit vertraut, das mal so am Rande.
                Mag wohl auch der Grund sein das die Spähzüge dann aus den Brigaden in Eutin zusammengefasst wurden.

                Ich glaube die Masse von Bundeswehrsoldaten kannte auch nicht den Paragraph 175 des StGB, wohl aber das Schema der Nummerierung.
                Und bei der FrGe was die WP Verbände auf der Ostsee bedrohen sollte frage ich mich wer hier nicht über den Tellerrand schaut.
                Ist auch egal ich bin raus auf Argumentation nach dem Motto nass ist sauber und laut ist richtig habe ich keinen Bock.

                Kommentar

                • Rex Danny
                  Administrator
                  • 12.06.2008
                  • 4290

                  #143
                  Hallo, Dave !

                  Ich finde, daß Du hier vorschnell eingeschnappt bist. Ich bspw. schreibe hier im Thema gar nicht, weil ich von dieser Materie überhaupt keine Ahnung habe.

                  Aber ich habe im Laufe der Jahre und auch in meinem schon recht langen Berufsleben eines gelernt: "Höre und schaue genau hin und lerne von Menschen, die offenbar wissen, wovon sie reden oder schreiben."

                  Diesen Rat möchte ich Dir auch gerne geben, denn offensichtlich hast Du noch nicht bemerkt, daß derzeit in den beiden hier sehr umfangreich beschriebenen Threads mindestens drei User aktiv sind, die sich hervorragend auskennen. Und dies liegt nicht daran, daß sie 15 Monate als Gezogene durch den Busch gerobbt sind, sondern ihren damaligen Beruf aus Überzeugung in höheren Dienstgraden (u.a. auch Offizier) wahrgenommen haben.

                  Also nochmals mein Rat: "Hör genau hin und lerne." Denn genau das mache ich derzeit auch. Und in den beiden Themenfeldern lerne ich im Moment viel dazu.

                  Grüße


                  Rex Danny

                  Kommentar

                  • EmilBerggreen
                    Cold Warrior
                    • 19.07.2015
                    • 514

                    #144
                    Ich kann Rex Danny da nur absolut beipflichten. Wir wollen doch alle voneinander lernen und wenn jemand bereit ist, seine Erfahrungen mit uns zu teilen und sich die Mühe macht, seine Erkenntnisse aufzuschreiben, dann ist das mehr als begrüßenswert.

                    Kommentar

                    • EmilBerggreen
                      Cold Warrior
                      • 19.07.2015
                      • 514

                      #145
                      Wie bereits erwähnt, ich war nur ein ganz kleiner Wehrpflichtiger in der Sechsten, kenne daher nur einen mikroskopisch kleinen Ausschnitt: meine Gruppe, mein Zug. Den Mikrokosmos eines Panzergrenadiers. Was dann über die Kompanie hinausgeht, das ist alles unbekanntes Terrain. Daher sollten wir alle ermuntern zu den Themen Stellung zu beziehen, mit denen er sich damals in seiner aktiven Zeit beschäftigt hatte und ich würde mich freuen, von Euch beiden noch jede Menge Beiträge zu lesen.

                      Kommentar

                      • Nemere
                        Cold Warrior
                        • 12.06.2008
                        • 2802

                        #146
                        Zitat von dave2006 Beitrag anzeigen
                        Ist auch egal ich bin raus auf Argumentation nach dem Motto nass ist sauber und laut ist richtig habe ich keinen Bock.
                        Ich gebe Dir vollkommen recht, mir geht es genauso. Die Diskussion gleitet mir viel zu sehr in die emotionale Schiene und die Fäkalsprache ab. Wenn ich Sätze lese wie "Das war bei Onkel Jochen oder bei Papa und Mama bei Ilse der mit den dicken Titten oder auch Hans-Werner der Lusche" und in den weiteren Ausführungen taucht ständig das Wort "Scheiss" auf (Beitrag 133), dann hat das für mich nichts mehr mit einem sachlichen und quellenbasierten Austausch zu tun.

                        Kommentar

                        • Rex Danny
                          Administrator
                          • 12.06.2008
                          • 4290

                          #147
                          Hallo, Nemere !

                          Da mein Beitrag gestern Abend doch schon recht spät war, bin ich nicht mehr auf alle Einzelheiten eingegangen.

                          Natürlich geben ich Dir vollkommen Recht, was die Ausdrucksweise anbelangt. Diese Form gefiel mir auch nicht und sollte zukünftig unterlassen werden.

                          Mir ging es nur um das Inhaltliche zum Thema. Die emotionale Schiene und vor allem auch die Fäkalsprache haben hier in der Tat nichts zu suchen. Ich denke, daß werden die einzelnen Schreiber hier auch verstehen und sich zukünftig daran halten.

                          Grüße und ein schönes und hoffentlich sonniges Wochenende


                          Rex Danny

                          Kommentar

                          • DeltaEcho80
                            Cold Warrior
                            • 09.03.2013
                            • 1688

                            #148
                            Ich muss mich auch mal zu Wort melden:

                            Vielen Dank für deine Ausführungen, Nordlicht 63. Allerdings scheint mir die Art deiner Ausführungen sehr von Frustbewältigung gesteuert zu sein.

                            Dass zwischen Theorie und Praxis ein Spagat zu bewältigen war, ist unbestritten. Aber vielleicht kannst du uns diesen ja in weniger emotionalen Worten schildern.

                            Du schreibst, dass du den Auftrag hattest, ein Konzept für die Gefechtsstand-Sicherung auszuarbeiten, im Auftrag der nächsthöheren Führung. Ich denke, wenn du hier einige Punkte schildern könntest, wären wir dir z.B. sehr dankbar. Aber bitte ohne dicke Titten und die Lusche, die dran lutscht.

                            Und zu unserem EmilBerggreen auch noch eine Anmerkung (btw: Bist du Eintracht Braunschweig Anhänger??): Viele Deiner Fragen, Theorien, Phantasien usw. wurden hier in verschiedenen Themen, Unterforen und Beiträgen ebenfalls ausführlich behandelt.
                            Vielleicht kannst du ja auch mal mit der Such-Funktion arbeiten. Nur mal so als wohlgemeinter Tipp. Mal ganz davon abgesehen, dass wohl jedem hier im Forum klar ist, dass im Fall der Fälle viele Theorien und deren Planungen Makulatur gewesen wären.

                            Ich freue mich auf weiterhin interessante Beiträge.

                            DE

                            Kommentar

                            • alterfritz
                              Warrior
                              • 09.11.2009
                              • 83

                              #149
                              Beitrag von Nemere:
                              Ich zitiere zu diesen ganzen wilden Spekulationen, die sich hier ausbreiten, einfach Moltke den Älteren:
                              ""Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus".
                              Quelle: "Über Strategie" (1871). In: Kriegsgeschichtliche Einzelschriften, H.13 (1890), zu finden auch in: Militärische Werke, Band 2, Teil 2. Mittler & Sohn Berlin 1900. S. 291 ff.
                              Beim Lagevortrag zur Vorbereitung der Entscheidung des Divisionskommandeurs über den neuen GDP schlug ein Teilnehmer vor, Regelungen für weitere Eventualiäten und Folgeoperationen in den Divisionsbefehl aufzunehmen.

                              Antwort des Divisonskommandeurs: "Nein. Der GDP ist eine Hilfe für den ersten Tag. Danach führen wir das Gefecht nach den Regeln der Taktik so, wie wir das alle gelernt haben."

                              Er hatte wahrscheinlich auch den alten Moltke gelesen.

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                              • alterfritz
                                Warrior
                                • 09.11.2009
                                • 83

                                #150
                                Vorneverteidigung und Operationsplanung

                                Der Grundsatz, soweit wie möglich vorn am Eisernen Vorhang zu verteidigen, galt seit den 1950er Jahren. Die „Forward Defense“ war eine politische Forderung, die in Deutschland zunächst als „Vorwärtsverteidigung“, dann als „Vorneverteidigung“ übersetzt wurde. Die „Forward Defense“ wurde 1963 durch den Oberbefehlshaber der NATO in Europa (SACEUR) - immer ein US-General - für Mitteleuropa (AFCENT) und Ostseezugänge (BALTAP) als strategisches Prinzip befohlen, nachdem sich durch Aufwuchs der NATO-Kräfte seine Realisierbarkeit abzeichnete.

                                Das Prinzip der Vorneverteidigung sollte durch Tiefenstaffelung der Streitkräfte sowie entsprechende operative taktische Beweglichkeit sichergestellt werden. Aus politischen Gründen aber wurden - entgegen militärischer Vernunft und ungeachtet ihrer Stationierung - die zur Verteidigung von EUROPA-MITTE vorgesehenen nationalen Korps nebeneinander eingesetzt, wobei die Verteidigungsoperationen grundsätzlich schon an der Zonengrenze aufzunehmen waren. Politische Forderungen führten letzlich auch zu unrealistischer Bewertung etwa der Sperrwirkung von Kanälen.

                                Die NATO-Befehlshaber entwickelten für ihren jeweiligen Bereich die Verteidigungspläne, bis Ende der 1960er Jahre unter der Bezeichnung EDP (Emergency Defense Plan) und danach GDP (General Defense Plan). Die oberste Planungsebene war der SACEUR , es folgten der Oberbefehlshaber Mitteleuropa (CINCENT) - immer ein deutscher General - und darunter die Heeresgruppen NORTHAG - immer ein britischer General - und CENTAG - immer ein US-General. Diese Planungen gaben nur die groben Linien vor. Erst auf Ebene der nationalen Korps wurden die Vorgaben in Operationsbefehle und -pläne umgesetzt. Auf deren Grundlage planten die Divisionen und Brigaden ihre Einsatzmöglichkeiten, alle natürlich unter Anwendung der nationalen Einsatzgrundsätze.

                                Dennoch gab es auch innerhalb deutscher Korps Diskussionen über die Auslegung der Vorschriften; so über die Frage, wo am Vorderen Rand der Verteidigung die Verteidigungsstellungen liegen sollen. Die Heeresdienstvorschrift 100/100 „Führung im Gefecht“, Ausgabe 1973, schreibt in Nr. 2735 vor:
                                „…Das Korps legt den Vorderen Rand der Verteidigung nach der Karte in großen Zügen, die Division genauer fest. Die Brigade bestimmt nach möglichst eingehender Erkundung seinen Verlauf im einzelnen. Der Vordere Rand der Verteidigung braucht nicht besetzt zu werden; die eigenen Stellungen sollen jedoch so liegen, dass am Vorderen Rand der Verteidigung bereits die Angriffskraft des Feindes gebrochen wird.“

                                Solche Diskussionen waren gut und notwendig. Sie förderten die Vorschriftenkenntnisse und führten zu optimierten Lösungen und eindeutigeren Befehlen. Gleiches galt für die Diskussionen zwischen den nationalen Korps.

                                Die NATO-Kommandobehörden waren in ihrer Operationsplanung nicht frei. Jede signifikante Änderung des GDP bedurfte der Zustimmung der betroffenen Nationen. Der jeweilige Kommandierende Generale eines Korps legte fest, wie der Auftrag zur Verteidigung im zugewiesenen Gefechtsstreifen durchgeführt wird. NATO-Kommandobehörden konnten auch keinesfalls z.B. einen Ausgleich von Kampfkraft über die Korpsgrenzen hinweg befehlen.

                                Diese Grundsätze wurden in den 80er Jahren gelockert. Der Befehlshaber der NORTHAG, General Sir Nigel Bagnall, forderte eine stärkere Einflußmöglichkeit der NATO-Befehlshaber und eine Angleichung der Operationsgrundsätze der nationalen Korps. Die „Operative Leitlinie“ des Inspekteurs des Heeres, Generalleutnant Hans-Henning von Sandrart, von 1987 forderte, die Heeresgruppen müssten zwischen den Korps verschiedener Nationalität Kampfkraft und Verfügbarkeit ausgleichen und koordinieren können. Er setzte dies bald als COMAFCENT nach Zustimmung der beteiligten Regierungen auch um.

                                In der Folge wurden Divisionen der vorn eingesetzten Korps zur Bildung von Reservekorps der Heeresgruppen herangezogen. So sollte ab 1988 die 3. (GE) Panzerdivision nach Erledigung ihres Auftrages beim I. (NL) Korps nicht dem I. (GE) Korps rückunterstellt, sondern dem COMNORTHAG unmittelbar unterstellt werden. Dieser verfügte seitdem über eine Reserve in Korpsstärke: die 3. (UK) Divison sowie die 3. und 7. (GE) Panzerdivision. Er hätte damit bei seinen Korps nicht nur „Löcher stopfen“ können, sondern mit Gegenangriffen in die tiefen Flanken gegenerische Armeen einschließen und zerschlagen können.

                                Die GDP wurden laufend den sich ändernden Gegebenheiten angepasst. So führten Änderungen in der Stationierung und Ausstattung der Truppen (z.B. Einführung des Leopard 2) sowie Einnehmen der Heeresstruktur 4 und der Artilleriestruktur 85 zu neuen Operationsbefehlen/Operationsplänen oder wenigstens umfangreichen Änderungen. Das war mindestens alle 2 Jahre der Fall.

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