Verteidigung Ostbayern - Flugabwehr

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2822

    #1

    Verteidigung Ostbayern - Flugabwehr

    Im Anhang der Befehl des Flugabwehrkommandos 2 zur Verteidigung Ostbayerns von 1987 (wesentliche Teile).

    Merkwürdigerweise sind in diesem Befehl die beiden FlaBtl 40mm L70 (FlaBtl 230 und 240) nicht Silbe erwähnt (außer ich habe sie übersehen). Ich kann mir für die beiden Verbände zwar einen Einsatz im rückwärtigen Korpsgebiet zum Objektschutz vorstellen, aber dann sollte das doch wenigstens in der Truppeneinteilung des FlaKdo 2 Erwähnung finden.

    Sehr klar wird auf den ersten Seiten noch einmal Auftrag und Absicht von CENTAG und II. Korps dargestellt. Das CENTAG hier als „Heeresgruppe Mitte“ bezeichnet wird, ist vielleicht psychologisch gesehen aus Sicht der deutschen Wehrgeschichte nicht so geschickt, ist doch die Heeresgruppe Mitte mit der wahrscheinlich katastrophalsten Niederlage verbunden, die das deutsche Heer jemals erlebt hat (Sommer 1944 an der Ostfront).

    Interessant finde ich auch folgenden Satz (S. 05):
    „Heeresgruppe (also CENTAG) nimmt … in einer aggressiv geführten, kombinierten Land-Luft-Schlacht das Gefecht grenznah auf“.
    Hier und auch in den folgenden Sätzen wird klar, das CENTAG von Anfang an nicht passiv auf den Gegner warten, sondern alle Möglichkeiten einer aktiven angriffsweisen Gefechtsführung nutzen wollte.

    Beim II. Korps wird klargestellt, dass bei einem Angriff des WP durch Österreich der Schwerpunkt des Korps dann südlich der Donau liegt (S. 07).

    Was bei der ABC-Abwehr immer etwas untergeht, ist die Tatsache, dass im Bereich jedes VKK zahlreiche Plätze für die Einrichtung von Hauptentgiftungsplätzen (HEP) erkundet waren. Diesem Befehl ist eine umfangreiche Liste der HEP für den Bereich II. Korps beigefügt. In einigen Fällen ist auch vermerkt, in welchen Objekten diese vorgesehen waren.

    Am Ende findet sich auch eine Aufstellung der „War Positions“ der HAWK-Verbände, also der erkundeten Feldstellungen der Luftwaffen-FlaRak. Die Aufmarschstraßen westlich der Linie GARMISCH – AUGSBURG – ERLANGEN wären im Fall eines Überraschungsangriffs durch Jagdflugzeuge der NATO überwacht und nach Möglichkeit geschützt worden (Army Support Combat Air Patrol - ASCAP), allerdings gibt es keine Angaben zum Umfang dieses Einsatzes.

    Grüße
    Jörg
    Angehängte Dateien
  • uraken
    Cold Warrior
    • 27.09.2008
    • 865

    #2
    Anbei die versuchte Visualisierung der Arm Support Air Patrol Schutzobjekte.
    Ich denke der HAWK Wirkungsbereich ist sehr sehr optimistisch, zieht man die doch begrenzte Anzahl an Einheiten und Munition in Betracht.
    Die Nummern entsprechen der Liste der Stichpunkte der Anlange H Seite 10. Gesondert markiert sind erwähnte Brücken und Verkehrsknotenpunkte.


    Bitte beachten, die unterlegte Karte stellte die heutigen und nicht die damaligen Straßenlage dar.

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    • uraken
      Cold Warrior
      • 27.09.2008
      • 865

      #3
      Lage II. Korps Update

      Ein Update für die Lageskizze II. Korps aus früheren Diskussionen um die Verteidigung Ostbayerns mit den Informationen dieser Diskussion. Dies sind im besonderen die Planungen für die 10.Pz und 1. GebDiv.

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      • uraken
        Cold Warrior
        • 27.09.2008
        • 865

        #4
        HAWK Friedensstellungen


        Friedenseinsatzstellungen der HAWK Verbände gemäß Anlage H Seite 05
        Die HQ Balken bezeichnen die Lage der BOC - Bataillon Operation Center

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        • kato
          Cold Warrior
          • 03.03.2009
          • 867

          #5
          Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
          Was bei der ABC-Abwehr immer etwas untergeht, ist die Tatsache, dass im Bereich jedes VKK zahlreiche Plätze für die Einrichtung von Hauptentgiftungsplätzen (HEP) erkundet waren. Diesem Befehl ist eine umfangreiche Liste der HEP für den Bereich II. Korps beigefügt. In einigen Fällen ist auch vermerkt, in welchen Objekten diese vorgesehen waren.
          Als Erläuterung warum da jeweils diese Objekte stehen - in der Erkundung relevant waren im Grunde zwei Faktoren: Ausreichende Wasserversorgung und eventuelles Vorhandensein von Duschen für größere Personengruppen, die entsprechend passend zugänglich sind. Ersteres, weil ein HEP im Vollbetrieb schon mal einen Wasserhochbehälter in einem kleineren Dorf komplett leerzieht, letzteres weil der Aufbau der Zelt-Duschanlage für die Personendekontamination das zeit- und personalaufwendigste beim Aufbau war (und eine "richtige" Duschanlage z.B. an einem Sportplatz mehr Kapazität bildet). Bei den Plätzen, bei denen das Objekt vermerkt war, dürfte es sich um genau jene mit Duschanlagen handeln.

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          • uraken
            Cold Warrior
            • 27.09.2008
            • 865

            #6
            HAWK Initial War Positions


            Bewegungen der HAWK Einheiten gemäss Anlage II Seite 06 von Friedens zu Initial War Positions.
            Fast alle Einheiten verlegen deutlich nach Osten.
            Intessant ist, das sich B/3/60 "teilt". Über C/3/60#s IWP gibt es keine Angaben. Verblieb diese am Ort oder vrlegte sie aus dem Korpsbereich heraus?
            Über der 4. PzGren ist die HAWK Abdeckung sehr "dünn".

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            • uraken
              Cold Warrior
              • 27.09.2008
              • 865

              #7
              HAWK War Positions


              Die War Positions und zusätzlichen Feuerstellungsräume der HAWK Verbände gemäß Anlage II Seite 06.

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              • uraken
                Cold Warrior
                • 27.09.2008
                • 865

                #8
                Südwest Front


                Ich habe versucht zusammen zustelle, was dem II. Korps in Form der Südwest Front in der 1. Staffel sowie in der 2. Staffel die Karpaten Front und Moblisierungsformationen der CSSR gegenüberstand.
                Die Angaben sind aus Wikipedia, also bitte mit der gebotenen Vorsicht genießen.
                Ich habe auch nur größere Verbände gelistet, deshalb ist das natürlich nicht komplett.

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                • Nemere
                  Cold Warrior
                  • 12.06.2008
                  • 2822

                  #9
                  Zitat von uraken Beitrag anzeigen
                  Intessant ist, das sich B/3/60 "teilt". Über C/3/60#s IWP gibt es keine Angaben. Verblieb diese am Ort oder vrlegte sie aus dem Korpsbereich heraus?
                  Über der 4. PzGren ist die HAWK Abdeckung sehr "dünn".
                  Man sollte der Vollständigkeit halber auch noch die HAWK-Bataillone für Nordbayern nennen. Das waren mit den Friedensstandorten (Stand 1984):
                  Würzburg: 69th ADA Brigade und 6th Bn 52th ADA
                  Wildflecken: 1st Bn 1st ADA
                  Schweinfurt: 3rd Bn 67th ADA
                  Ansbach: 2nd Bn 57th ADA
                  Grafenwöhr: 3rd Bn 60th ADA (Einsatz beim II. (GE) Korps / Nahtstelle zum VII. US-Korps)

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                  • Nemere
                    Cold Warrior
                    • 12.06.2008
                    • 2822

                    #10
                    Zitat von kato Beitrag anzeigen
                    Als Erläuterung warum da jeweils diese Objekte stehen - in der Erkundung relevant waren im Grunde zwei Faktoren: Ausreichende Wasserversorgung und eventuelles Vorhandensein von Duschen für größere Personengruppen, die entsprechend passend zugänglich sind. Ersteres, weil ein HEP im Vollbetrieb schon mal einen Wasserhochbehälter in einem kleineren Dorf komplett leerzieht, letzteres weil der Aufbau der Zelt-Duschanlage für die Personendekontamination das zeit- und personalaufwendigste beim Aufbau war (und eine "richtige" Duschanlage z.B. an einem Sportplatz mehr Kapazität bildet). Bei den Plätzen, bei denen das Objekt vermerkt war, dürfte es sich um genau jene mit Duschanlagen handeln.
                    Gerne für HEP wurden auch große Autowaschanlagen genommen, an denen auch LKW gewaschen werden konnten. Solche Anlagen gab es bei großen Speditionen oder auf Rasthöfen, die auf die Bedürfnisse des Fernverkehrs eingerichtet waren. Weiter kamen in Frage Waschanlagen für die Reinigung von Gefahrgutfahrzeugen (Tankreinigung), weil hier oft auch sehr leistungsfähige Heißwasser- oder Dampfstrahlanlagen verfügbar waren.
                    Außerdem war noch die "Entsorgung" der Unmengen von kontaminierten Wasser zu bedenken. Nach Möglichkeit sollte ein HEP dort aufgebaut werden, wo dieses Wasser zumindest einigermassen gesichert in eine Kläranlage abfließen konnte. Wobei hier auch wieder die Frage zu prüfen ist, ob normale Kläranlagen mit Schmutzwasser fertig werden, das durch - wenn auch sehr verdünnte - C-Kampfstoffe kontaminert oder mit radioaktiver Strahlungen belastet ist. Gerade die Reinigungsanlagen für Gefahrgut-Tankfahrzeuge hatten oft entsprechende Anlagen vor Ort.
                    Ich habe leider keine Angaben zum Wasserverbrauch z.B. bei der Dekontamination eines Kampfpanzers gefunden.

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                    • uraken
                      Cold Warrior
                      • 27.09.2008
                      • 865

                      #11
                      Feind Lage Absichten

                      Der Befehl nennt auf Seite 3 zwei Optionen:

                      a.) Angriff nur aus der CSSR mit Stoßrichtung Nürnberg.
                      Die ZGT nutzt durch die 1. und 4. CSSR gewonnene Angriffserfolge aus.

                      b.)

                      1. und 4. CSSR Armee binden Kräfte entlang der Grenze zur Bundesrepublik während der Hauptstoß der ZGT verstärkt durch Elemente der 2. Staffel Über Linz - Ingolstadt - Karlsruhe ganz weit in die Tiefe der NATO geht.

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                      • uraken
                        Cold Warrior
                        • 27.09.2008
                        • 865

                        #12
                        Flugabwehr Kommando 2


                        Oben der Auftrag des Kommandos nach Seite 13 und 14 mit den diversen Unterstellungen skizziert.Die Änderung für den Fall Süd ist in Rot angedeutet.

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                        • kato
                          Cold Warrior
                          • 03.03.2009
                          • 867

                          #13
                          Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
                          Ich habe leider keine Angaben zum Wasserverbrauch z.B. bei der Dekontamination eines Kampfpanzers gefunden.
                          Grob 1500-2000 Liter.

                          Die US Army setzt 800-1000 Liter Wasser pro Fahrzeug für den "supported washdown" an, wobei das die Grobmethode mit gerade mal 3 Minuten Behandlung pro Fahrzeug ist.

                          Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
                          Nach Möglichkeit sollte ein HEP dort aufgebaut werden, wo dieses Wasser zumindest einigermassen gesichert in eine Kläranlage abfließen konnte.
                          Dekontaminations-Abwasser ist heutzutage generell WGK 1 und darf damit nicht über die Kanalisation entsorgt werden - nicht wegen der Kampfstoffe, sondern wegen des nicht gerade unschädlichen Dekontaminationsmittels. War lange Zeit lockerer gehandhabt, mehr im Sinne von Abwasser verdünnen und in die Landschaft spülen...

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                          • uraken
                            Cold Warrior
                            • 27.09.2008
                            • 865

                            #14
                            Tieffliegermelde- und Leitdienst


                            Die Orte für die Radar Trupps E4 und F1 bis F4 sind die Dauereinsatzstellungen des Friedensgürtels.
                            Die Orte für de Radar Trupps E-4-A, F-1-A bis F-4-A sind die Selective Deployment Positions, die auf Befehl bezogen werden.

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                            • uraken
                              Cold Warrior
                              • 27.09.2008
                              • 865

                              #15
                              Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
                              ... Ostfront ..
                              Es gint noch eine sich unbeabsichtigte Parallele zur Ostfront, allerdings 42. Die Unterteilung des Korps in einen eher statischen Teil "Stellungsdivisionen" und einen beweglichen Teil.

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