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Ursprünglich wurde zwischen »überörtlichen ABC-Mess-Stellen« und »örtliche Luftschutz-Beobachtungs- und Messstellen« unterschieden. Die »überörtlichen ABC-Messstellen« waren direkt an den Warndienst angegliedert und sollten unmittelbar ihre Ergebnisse an die zuständige Warndienst-Leitmessstelle weiterleiten, während die »örtlichen Luftschutz-Beobachtungs- und Messstellen« auf kommunaler Ebene agierte und ihre Beobachtungen dem örtlichen Luftschutzleiter meldete, der dann entschied, ob die Meldung an den Warndienst weitergegeben werden muss.Allgemein: Wie lässt sich das identifizieren? Sind diese Aufbauten standardisiert, bzw. gibt es einen "sicheren" Treffer der genauso aussieht?
Für die Unterbringung der stationären (überörtlichen) Messeinheiten innerhalb des LSHD sollten, sofern sie nicht anderweitig geschützt unterkommen konnten, Kleinstbunker errichtet werden. Ab 1962 gab es Eignungsversuche mit Kugelschutzbauten der damaligen Fa. Dyckerhoff & Wiedmann. Wie so oft, kam es dann doch anders. Es entstanden eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauformen unterschiedlicher Hersteller. Aufgrund der hohen Kosten wurde im Frühjahr weitere Ausbaupläne gestoppt und keine weiteren geschützten Bauwerke mehr vorgesehen; begonnene Bauten wurden jedoch noch fertiggestellt.
Mit dem 1968 in Kraft getretenen Gesetz über die Erweiterung des Katastrophenschutzes wurden – vereinfacht ausgedrückt – die »überörtlichen ABC-Messstellen« und die »örtlichen Luftschutz-Beobachtungs- und Messstellen« organisatorisch unter dem Dach des Katastrophenschutzes zusammengefasst.
In diesem Zusammenhang erhielten sie dann auch die offizielle Bezeichnung »Beobachtungs- und ABC-Messstellen« (BAMSt).
Mit dem Ende des Kalten Krieges wurden die BAMSt schließlich aufgegeben. Bis etwa 1995 wurden die meisten geschützten Anlagen zurückgebaut oder zugeschüttet. Ein geübtes Auge erkennt heute noch Spuren.
Wie schon gesagt (vgl. Beitrag 14) , lassen sich heute – aufgrund der beschriebenen Historie und der zusätzlich komplizierten Quellenlage – die genauen Standorte und baulichen Ausführungen dieser Objekte kaum noch nachvollziehen. Teilweise bestanden die BAMSt auch (standortmäßig) nur auf dem Papier und wären mobil eingesetzt worden. Umso erfreulicher ist es, wenn ein weiteres Puzzle-Teil (in unserem Fall BAMSt »Dasbach«) gefunden wurde.
Ab 1972/1973 wurden die Planungen begonnen, das vorhandene Netz der rund 560 BAMSt durch etwa 1000 Messsonden zu ergänzen. Um 1985 wurde ein neuer Typ eingeführt und die Zahl der Messsonden auf 2000 erhöht. Aktuell besteht dieses Netz aus rund 1700 ODL-Mess-Standorten. Dies bedeutet, dass rund 300 Messsonden wieder abgebaut worden sind. Im Zuge von Umstrukturierungen wurde , mancherorts wurden die Messsonden auch mancherorts umgesetzt und stehen nicht mehr dort, wo sie sich ursprünglich während des Kalten Krieges befanden.Auch hier - es gab hier früher eine Sonde des ODL-Messnetzes, ähnlich wie in vermutlich in Lindschied. Evtl. sind das auch indizien, die bei der Identifikation helfen können?
Aus dem Vorhandensein einer Messsonde kann aber leider nicht prinzipiell geschlossen werden, dass sich an diesem Standort auch eine BAMSt befunden hat.