Nochmal zurück zu den Sprengkammern....
Sorry, wenn ich schon wieder damit anfange, aber Sprengtechnik fasziniert mich einfach....
So weit wie ich das auf dem Bild erkennen kann sind diese Sprengkammern (wenn es denn welche wahren) nicht gleichmäßig über den Pfeiler verteilt, sondern nach einer Seite versetzt.... Gibt absolut Sinn... Der Pfeiler wäre schräg weggebrochen, auf deutscher Seite wäre die Brücke aus dem Wiederlager gerissen worden und auf österreichischer Seite vom Pfeiler gefallen.... Für mich absolut schlüssig....
Das österreichische Militärdokument finde ich sehr spannend....
Darin wird erwähnt dass, die Brücke 1945 durch Schlagladungen zur Sprengung vorbereitet wurde... Daraus scheinen die Österreicher den Schluss zu ziehen, dass es bei dieser Brücke keine vorbereitete Sperre gab....
Man kann mit den gleichen Informationen aber auch zu einem komplett anderen Ergebnis kommen:
1945 war Österreich von der Wehrmacht besetzt, das bedeutet man hatte zugriff auf die komplette Brücke! Die Wehrmacht konnte also frei entscheiden wo sie Ladungen an der Brücke anbringen wollte und war nicht auf die deutsche Seite der Brücke beschränkt...
Unter diesen Umständen hätte ich hier auch auf das Laden dieser Sprengkammern verzichtet und ebenfalls mit Schlagladungen gearbeitet...
Begründung: präziser und kalkulierbarer, weniger Schaden bei gleicher, oder je nach Anbringung sogar höherer Sperrwirkung und evtl. weniger bedarf an Sprengstoff...
Auch die, in dem Militärdokument erwähnte "Nachsuche" finde ich spannend....
Das bedeutet doch, dass die Österreicher in den sechzigern bei uns "spioniert" haben wo sich Sperranlagen befanden...
Naja, wer weiß schon wie genau dort "nachgesucht" wurde... und von oben zu ladende Sprengkammern sind eine doch sehr seltene Konstruktion... (Zumindest bei uns, In Tschechien z.B. soll es sowas öfter gegeben haben)
kann also durchaus sein, dass man die Kammern einfach übersehen hat...