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Thema: Meuterei auf der sowjetischen Fregatte Storoschewoyy 1975

  1. #1
    Cold Warrior Avatar von Horner
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    Standard Meuterei auf der sowjetischen Fregatte Storoschewoyy 1975

    Am gestrigen Abend habe ich mit großer Interesse diese Dokumentation auf N24 verfolgt, die über die Meuterei auf der sowjetischen Fregatte Storoschewoi am 09.11.1975 berichtet hat.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Storoschewoi
    und:http://de.wikipedia.org/wiki/Kriwak-Klasse

    Diese Fregatte war zu dieser Zeit, eines der modernsten Kriegsschiffe, die in den Hafen der sowjetischen Marine in Riga am Kai, angelegt war. Sie war so mit modernster Waffentechnik ausgerüstet, das amerikanische Polaris U-Boote damit versengt werden sollten, denn über diese Klasse war dem Westen nichts anderes bekannt. Aus diesen Grund wollte die sowjetische Führung alles daran setzen, das der Anführer Politoffizier Waleri Sablin, die Hoheitsgewässer vor Schweden erreicht, um vielleicht eine Übergabe der Fregatte zu verhindern. Eigentlich war das Ziel der Meuterei, um auf die nicht mehr eingehaltene Doktrine Lenins aufmerksam zu machen. Das aber Waleri Sablin mit seiner Aktion die Welt fast zu einen 3 Weltkriegszenario geführt hätte, wurde nur indem verhindert, das die Schweden keinen Alarm auslösten und alles nur verfolgten.

    Was die ganze Aktion für eine Tragweite hatte, ist hier in der N24 Mediathek zu sehen:
    http://www.n24.de/mediathek/die-wahr...ber_24671.html

    Gruß
    Horner
    Geändert von Horner (23.01.2012 um 12:19 Uhr)

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  3. #2
    Cold Warrior Avatar von AndreM1965
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    Falls es jemanden interessiert, hier mal ein grober Lebenslauf der STOROZHEVOY

    «Сторожевой» – STOROZHEVOY – Serien Nr.: 155

    Gefertigt auf der Jantar Schiffsbauwerft № 820 in Kaliningrad.

    Aufnahme in die Schiffsliste der Seekriegsflotte am 20.10.1970.
    Am 20.06.1972 auf Stapel, 21.03.1973 Stapellauf und am 30.12.1973 in Dienst der Seekriegsflotte als BPK der KRIVAK I-Klasse.
    Am 07.02.1974 in den Bestand der Baltischen Rotbanneflotte, unterstellt der 128. Brigade Raketenschiffe der 12. Division Raketenschiffe der Baltischen Flotte.
    Vom 05.10 bis 09.10.1974 Besuch in Rostock, DDR.
    Der Besuchsverband in Rostock bestand aus dem Kreuzer "SVERDLOV" (Flagschiff) vom Projekt 68bis der „Sverdlov“ Klasse, der "OBRAZTSOVYY" vom Projekt 61 der „Kashin“ Klasse und der "STOROZHEVOY". Als Vorgesetzter der Fahrt und Leiter der Besuchsdelegation war Admiral W. W. Michajlin, Befehlshaber der Baltischen Flotte, eingesetzt.
    Von Januar 1975 bis Mai 1975 Operationen im Zentralen Atlantik und im Karibischen Meer, zusammen mit SKR "Svirepyy" desselben Projektes.
    Am 08.11.1975 Aufruhr an Bord des Schiffs ausgelöst vom stellvertretenden Kommandant und Chef Polit Walerie Sablin, mit der Absicht nach Leningrad zu fahren. Der Aufruhr wird niedergeschlagen, die komplette Mannschaft entlassen und durch die Mannschaft von SKR "Druzhnyy" ersetzt.
    Die Besatzung des von der Meuterei betroffenen Schiffe wurde auf Befehl des Oberbefehlshabers der SKF, Flottenadmiral der SU S. G. Gorschkow vom 10.11.1975 komplett ersetzt.
    Von Januar 1976 bis März 1976 von Baltijsk nach Afrika und weiter nach Petropawlowsk-Kamtschatka.
    Das Schiff ging bei der 173. Brigade UAW-Schiffe der Kamtschatka Kriegsflottille der Pazifik Flotte in Dienst, übernommen in die Pazifische Flotte am 06.11.1976.
    1977 Operationen vor den Kurilen und im Meer von Ochotsk, zusammen mit SKR "Razumnyy" vom Projekt 1135 der „Krivak I“ Klasse.
    Vom 05.10.1978 bis 15.02.1979 in der laufenden Werftinstandsetzung bei der Schiffsreparaturwerft Nr. 49 in Wiljutschinsk.
    Von Januar 1980 bis November 1980 Operationen im Indischen Ozean, mit dem Nachfüllen auf See, Besuch in Massaua, Äthiopien vom 10.09 bis 15.09.1980 zusammen mit BDK "Iwan Rogow" vom Projekt 1174 der „Ivan Rogov“ Klasse.
    Unter anderem klärte und begleitete die "STOROZHEVOY" den amerikanischen atomgetriebenen Lenkwaffenkreuzer "Long Beach" auf sowie einen amerikanische Flugzeugträger. Außerdem wurde einem in Seenot befindlichen kuwaitischen Schiff die nötige Unterstützung gegeben.
    Die "Iwan Rogow" befand sich fast 11 Monate auf Gefechtsdienst im Indischen Ozean.
    Nach dem Besuch von Massaua (Äthiopien) wurde mit der "IVAN ROGOV" noch Aden angelaufen.
    Am 24.08.1983 unter der Flagge des Flottenadmirals der Sowjetunion, Gorschkow, Rettung der Mannschaft des versunkenen U-Bootes "K-429" in der Nähe von Sarannaya.
    Im Oktober 1983 Übung zusammen mit SKR "Razumnyy", dabei Studien unter Sturmbedingungen.
    Vom 01.10 bis 03.10.1984 beteiligt an einem Manöver im Meer von Ochotsk, mit der Aufgabe: suchen und zerstören von feindlichen Unterseebooten, zusammen mit TAVKR "Noworossiysk" vom Projekt 1143.3 (1143M) der „Kiev“ Klasse, BPK "Nikolayev" vom Projekt 1134B der „Kara“ Klasse, BPK "Vasiliy Chapaev" vom Projekt 1134A der „Kresta II“ Klasse, den U-Booten "K-242", "B-299", "B-404" sowie Küstenbasierten Flugzeugen.
    1984 beim Manöver im Ochotskischen Meer war noch das U-Boot "B-825" im Verband der Hauptschlaggruppe der Manöververbände mit Hubschraubern Ka-25 und UAW-Flugzeugen vom Typ TU-142 beteiligt.
    Vom 21.04.1987 bis 14.11.1994 Reparaturen und Modernisierung auf der Dalzawod Werft in Wladiwostok (SRZ Nr. 202 DALZAVOD), wo das alte URPK-4 durch das neue Flugkörper Waffensystem URK-5 (SS-N-14B) ersetzt wurde. (Dock-Zeit verspätete sich, da die Finanzierung ausblieb).
    Ab Juli 1999 wieder in der Werft SRZ Nr. 49 in Wiljutschinsk.
    11. 06.2002 aus der Schiffsliste der Seekriegsflotte gestrichen und Freigabe zur Verwertung.
    13.10.2002 Niederholung der Seekriegsflagge
    16.09.2003 Schiffskörper wird zum Abwracken nach China geschleppt.

    Am 13.10.2002 außer Dienst und entwaffnet;
    2003 an ein chinesisches Unternehmen verkauft.

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  5. #3
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    Irgendwie verstehe ich bei dieser Abhandlung nur Bahnhof.

    An Bord des sowjetischen Schiffes wurde durch den Politoffizier eine Meuterei angezettelt mit dem Hintergrund, einen sowjetischen Kriegshafen anzulaufen? Sinn macht die Meuterei nur, wenn das Schiff widerrechtlich in ein westliches Land überführt werden soll (siehe Film "Roter Oktober"/ war wohl die Vorlage für den Film).

    Dann soll die meuternde Besatzung durch die Besatzung eines anderen Schiffes ersetzt worden sein? Und wer hat das Schiff der linientreuen Besatzung dann gefahren, etwa die meuternde Besatzung (1:1-Tausch) ?

    Was ist eigentlich mit der meuternden Besatzung geschehen? Hierüber fehlen jegliche Angaben. Eigentlich muß es eine Hinrichtungswelle gegeben haben, die auch dem Westen nicht verborgen geblieben wäre. Spätestens heute würde man davon wissen.

    Die Abhandlung klingt doch sehr merkwürdig an vielen Stellen. Und mich würde vor allem mal die Quelle interessieren, aus der Du die Infos hast.

    Das meiste sieht mir doch nach "Copy & Paste" aus, und dann hat bitte auch eine Quellenangabe zu erfolgen.

    Grüße


    Rex Danny

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  7. #4
    Cold Warrior Avatar von AndreM1965
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    Der meuternde Politoffizier Waleri Sablin wollte sich nicht in den Westen absetzen. Er war ein überzeugter Kommunist und wollte u.a. die Korruption in den oberen Schichten der Sowjetunion anprangern. So wie schon einmal eine Revolution in Leningrad begann wollte er es ebenfalls von Leningrad aus tun. Geplant war eine Ansprache über Radio von Ihm über die Bordanlage der Fregatte während er in den Hafen einlaufen wollte. Dieses klappte aber nicht.
    Marineflieger hatten den Auftrag die Fregatte zu zerstören, weigerten sich allerdings auf die STOROZHEVOY zu feuern, da sie den Grund nicht kannten. Einige Zeit später war eine Raketenschnellbootabteilung feuerbereit, aber kurz zuvor wurde die STOROZHEVOY von einer Bombe einer Jak-28 getroffen und beschädigt. In der Zwischenzeit wurde der Kapitän der Fregatte befreit und nachdem er Waleri Sablin überwinden konnte, setzte der Kapitän einen Funkspruch ab und konnte so das Versenken der STOROZHEVOY verhindern. Anschließend wurde die Fregatte von einer Spezialeinheit übernommen.
    Schweden hat von diesem Vorfall durch ihre Radarüberwachung Wind bekommen, konnte dies aber der Welt nicht kundtun.
    Eine so große Besatzung konnte man auch in der Sowjetunion nicht hinrichten, denn die Führung hatte die Besorgnis das dieses Ereignis bekannt werden konnte und so zu weiteren Meutereien etc. führen konnte. Der Deal mit der Besatzung war: Ihr schweigt und kommt so straffrei davon. Natürlich wurden sie Ehrenlos entlassen.
    "Nur" Waleri Sablin wurde 1976 hingerichtet. Ich glaube ein Besatzungsmitglied erhielt eine mehrjährige Haftstrafe.

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  9. #5
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    Warum gehst Du nicht explizit auf das von mir Geschriebene ein? Stattdessen schilderst Du den Vorgang so, daß er nicht einmal ansatzweise mit Deinem ersten Post zusammengefügt werden kann.

    Sowjetische Piloten haben einen Befehl zum Versenken eines eigenen Schiffes verweigert und das war in Ordnung, also auch ohne weitere Konsequenzen.

    Schweden hat alles mitbekommen und nichts der Welt kundgetan. Als das russische U-Boot im Netz des Fischtrawlers hing, hat dies die Welt auch mitbekommen.

    Und zu guter letzt warte ich immer noch auf Belege und Quellenangaben.

    Grüße


    Rex Danny

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  11. #6
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    Zitat Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigen
    Warum gehst Du nicht explizit auf das von mir Geschriebene ein? Stattdessen schilderst Du den Vorgang so, daß er nicht einmal ansatzweise mit Deinem ersten Post zusammengefügt werden kann.

    Sowjetische Piloten haben einen Befehl zum Versenken eines eigenen Schiffes verweigert und das war in Ordnung, also auch ohne weitere Konsequenzen.

    Schweden hat alles mitbekommen und nichts der Welt kundgetan. Als das russische U-Boot im Netz des Fischtrawlers hing, hat dies die Welt auch mitbekommen.

    Und zu guter letzt warte ich immer noch auf Belege und Quellenangaben.

    Grüße


    Rex Danny

    Ich weiß nicht, womit du ein Problem hast. Der Inhalt in meinem erstem Post beschränkte sich hauptsächlich auf den Lebenslauf der Fregatte. Da ein Forumsmitglied kurz etwas zu der Meuterei hier schrieb, wollte ich das Thema etwas ausbauen.
    Da du so viele Fragen zu diesem Thema hast und du sehr skeptisch zu dem geschriebenen stehst, zeigt mir das du dich mit der Materie sowj. Seekriegsmarine noch nie auseinander gesetzt hast. Ist ja auch nicht schlimm, man kann ja nicht alles wissen.
    Die Verweigerung der sowj. Marinepiloten blieb ohne Konsequenzen.
    Dein Vergleich mit dem U-Boot hingt mächtig gewaltig, aber ich will mal versuchen das zu erläutern.
    1.) Das schwedische Militär bekam die Technik zur Überwachung des Ostseeraumes von den Amerikanern. Wenn dafür Gelder ausgegeben wurden, so war dies in keinem Haushalt oder ähnlichem aufgeführt.
    2. Hätte Schweden öffentlichen Protest bei der sowj. Regierung eingelegt und/oder nachgefragt warum solche Konzentrierungen von Flugbewegungen in und um der Riga Bucht zu verzeichnen waren, so hätte das sowj. Militär gewußt das die Schweden Technik besitzen mit denen man sie überwachen kann. Stattdessen verhielt man sich ruhig und überwachte die Baltische Flotte weiter ohne das die Öffentlichkeit etwas davon wußte.
    Wenn du nach Quellen suchst, so geht das ganz einfach über Google. Gebe STOROZHEVOY ein und du bekommst mehrere Treffer. Wenn du der russischen Sprache mächtig bist, so erhöht sich dieses Zahl noch erheblich.
    Ich beschäftige mich mit der sowj. Armee und Seekriegsflotte intensiv und habe Links die weit in die Hunderte gehen. Dazu kommen noch hunderte veröffentlichte Dokumente von der CIA, da kannst du dir wohl vorstellen das es da etwas drunter und drüber gehen kann. Da ich nie vor hatte ein Buch o.ä. zu schreiben habe ich diese auch nicht besonders geordnet. Auch sind besonders russische Links zum Teil leider nicht mehr verfügbar.
    Wenn du aber nichts finden solltest und du mehr wissen möchtest, so kann ich dir was raussuchen.

    AndreM1965

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