Hallo allerseits,
so dann will ich in der Rubrik mal den Anfang machen
Motiviert durch die Tschechienkrise entstand beim Heer Bedarf die bis dato mobile Fernmeldeaufklärung durch eine festinstallierte zu ersetzen.
Man begann damit drei sogenannte Aufklärungstürme grenznah (DDR, CSSR) zu installieren. Da an manchen avisierten Standorten die Luftwaffe bereits solche Türme unterhielt, zog das Heer hier kurzerhand - gewissermassen als Untermieter ein.
Es gab ab ca. 1976 dann drei Standorte mit jeweils einem ca. 70m hohen Turm sowie Bauten für Unterkunft, Technik etc:
- Barwedel
- großer Kornberg (steht heute noch, webcam unter
www.kornberg.de)
- Hoher Meissner.
Weiterhin wurde in der beschaulichen Eifel, in der Heinrich Hertz Kaserne zu Daun eine Zentrale nebst Großrechner (1970) eingerichtet. Letzteres erlaubte insbesondere automatische Peilungen sowie Radaridentifizierungen in DDR und CSSR. Primärziel waren Truppenfunk und Richtfunk in o.g. Ländern.
Soweit mir bekannt, waren die Türme alle mehr oder weniger baugleich, zumindest jedoch mit einheitlicher technischer Ausstattung versehen:
- Kreisgruppenantennen 20-1000 MHz
- Parabolspiegelanlage (WJ-1140)
- VHF Sichtfunkpeiler (SFP-2000)
- weiters UHF, VHF, Richtfunk
Der Standort "Hoher Meissner" stellt insofern eine Besonderheit dar, als hier bereits 1948 die Organisation Gehlen gemeinsam mit der Army Sercurity Agency (ASA) einen Horchposten einrichtete. Später betrieb man dann zwei benachbarte aber getrennte Anlagen. Einzige Ausnahme: der deutsche Turm war um 3 Stockwerke höher als seine Schwesterbauten, da hier Richtfunktechnik der ASA untergebracht war, die dieser erlaubte Kontakt zur Field Station Augsburg zu halten (La Fair Site System).
Die Türme wurden alle ca. um 1994 aufgegeben. Interessant vielleicht noch: Die Gesamtkosten betrugen 160 Millionen DM, bei vorgesehenen 185 Millionen DM!