Man hat sicher einen anderen Bezug zu der Sache wenn man damit aufgewachsen ist, bei mir waren es geografische Bedingungen, eine extreme "Brücke" und eine Straße durch eine Schlucht waren die einzigen Verbindungen zu meiner Heimatstadt. Die Brücke war im Winter mit den alten Autos oft nicht befahrbar und auch bei der anderen Straße kam es schon ab und zu, zu Erdrutschen, Lawinen und mehr. Da kam es schon mal alle paar Jahre vor das man im Winter 2 oder 3 Tage abgeschnitten war. Auch im Kriegsfall gab es das Problem das die Brücke auf der Liste der zu sprengenden Objekte bei einem Einmarsch fremder Truppen stand. Das war zwar damals geheim, wusste aber jeder.Gedanklich finde ich das Thema interessant, bin und werde aber selber sicher kein "Prepper". Ich würde bei Gefahr möglichst abhauen und mich sicher nicht einigeln.
Da ich in Berlin (West) aufgewachsen bin, spielte das Thema Notvorrat aber im Kalten Krieg wirklich eine Rolle.
Als ich dann woanders hingezogen bin hatte ich erstmal keinen Vorrat, aber irgendwie fehlte dann etwas zum ruhigen einschlafen.
Später einmal, im Skiurlaub in meiner Heimatstadt gab es das Vergnügen eine dreitägige Straßensperre zu erfahren, da hat sich meine Meinung wieder stark verändert. Der Billa und Pennymarkt (Rewe) waren schon am ersten Tag "geplündert", der Sparmarkt hatte keine Lieferung bekommen und war schon am Vormittag leer und am zweiten Tag wurden dann die kleinen Geschäfte die ja etwas teurer sind leer gekauft. Am Nachmittag von Tag 2 konnte man nur noch kümmerliche Reste kaufen und da standen sicher einige dumm da. Wie schnell 5000 Einwohner die Märkte leer räumen können ist erschreckend, das geht dann wie im Ameisenmodus vor sich, egal ob 18 oder 80.
Erwähnen möchte ich auch das der Bildungsgrad der Einwohner recht hoch war und es eine sehr anständige Stadt ist, wie so etwas abläuft wenn "Sippen, Clans und Gangs" in Panik geraten kann man sich bestimmt ausmalen.
Ob es überhaupt möglich ist die Umgebung zu verlassen steht auch immer in den Sternen, Straßen können schnell gesperrt werden, unbefahrbar sein oder die Außenbedingungen lassen eine Flucht gar nicht zu. Das muss nun gar kein radioaktiver Niederschlag sein, es reicht ja ein Chemieunfall, Seuchenausbruch oder ähnliches. Die Option etwas aussitzen zu können ist da wesentlich empfehlenswerter als Fluchtdenken. Und wegen der 200€ für einen anständigen Vorrat ärgert man sich im Ernstfall sicher rot und grün wenn man keinen hat.