Hallo,
Unter dem Link
http://www.uhk-bnd.de/?page_id=340
sind die bisher veröffentlichten Studien der "Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945 – 1968" abrufbar.
Besonders interessant finde ich die Studie Nr. 3 "Die Organisation Gehlen und die Verteidigung Westdeutschlands. Alte Elitedivisionen und neue Militärstrukturen, 1949 – 1953".
http://www.uhk-bnd.de/wp-content/upl...Bd3_online.pdf
In dieser Arbeit wird unter Nutzung bisher nicht ausgewerteter Quellen beschrieben, wie ab 1949 ehemalige Wehrmachtsoffiziere mit Zustimmung der Besatzungsmächte noch bestehende Strukturen deutscher Weltkriegsdivisionen nutzten, um im Geheimen die Kader von Milizverbänden zu organisieren. Bis 1953 konnte diese Organisation dann immerhin auf Kräfte in Stärke von 3 - 4 Divisionen und den Stab eines Armeekorps zurückgreifen.
Dabei stützte man sich vor allem auf Divisionen, die aus Sicht der Besatzungsmächte als "Elite-"Truppen der Wehrmacht angesehen wurden. Neben den Panzerdivisionen handelte es sich dabei vor allem um die bei Kriegsbeginn vorhandenen Divisionen der sog. 1. Aufstellungswelle, deren Regimenter hervorragend ausgebildet waren. Dabei wurden auch die sich Anfang der 1950er Jahre bildenden Veteranen-Vereinigungen der Wehrmacht ausgenutzt.
Einer der Aufgaben dieser unter Decknamen wie "Unternehmen Versicherung" oder "Windhund-Organisation" laufenden Aktion sollte auch die Bildung einer Art "Deckungs-Armee" sein, bis mit der Aufstellung der Bundeswehr wieder reguläre Truppen zur Verfügung standen.
In dieser Untergrundarmee sind Anfänge der immer noch nicht vollständig aufgeklärten "Stay behind"-Organisation und ihrer Verbindungen zu "Gladio" zu sehen.
Hauptorganisator war der damalige Oberst i.G.a.D. Schnez, der später noch zum Generalinspekteur der Bundeswehr aufstieg und 1968 mit der berühmt-berüchtigten "Schnez-Studie" Furore machte.
Aufschlußreich ist auch die Studie 4 "Der BND und der Prager Frühling".
http://www.uhk-bnd.de/wp-content/upl...Bd4_online.pdf
Grüße
Jörg