Lieber Günther,
das weiß ich, aber was hätte ich machen sollen?
Wenigstens die Fotostrecke ist frei zugänglich:
https://www.mainpost.de/mediathek/fo...er-cme-9499378
Lieber Günther,
das weiß ich, aber was hätte ich machen sollen?
Wenigstens die Fotostrecke ist frei zugänglich:
https://www.mainpost.de/mediathek/fo...er-cme-9499378
Geändert von DeltaEcho80 (23.11.2021 um 10:37 Uhr)
Moin zusammen,
"Bunkerexperte" ist zu Recht in Anführungsstriche gesetzt.
Ich habe mir einige weitere Videos über Objekte "aus meinem Revier" angesehen. Der Mann hat von der Thematik nicht viel Ahnung. Er wohnt im Weserbergland und ordnet die dortigen Niederländischen FlaRak-Stellungen den Amerikanern zu.
Viele Aussagen, auch zu anderen Objekten, sind falsch. Er erklärt auch in einem seiner Kommentare, dass er keine Wissensvermittlung betreiben will und kann.
Das hält aber andere nicht davon ab, seine Kommentierungen für die Wahrheit zu halten. So entstehen Fake-News...
Ich kann den Zeitungstext nicht aufrufen.
Dieses klingt merkwürdig - kommt die Aussage auch vom "Bunkerexperte"?
Interessant war für mich die Aussage, dass diese bundesweit verteilten SAS nie zur dauerhaften Lagerung der "scharfen" Mun gedient hätten, sondern dass diese im Rotationsprinzip über die Lager verteilt wurden und immer wieder getauscht wurden, um den "Feind zu verwirren".
Dauerhaft wäre in diesen Lagern nur taktische "Klein-Atom" Munition gelagert gewesen, wie Ari-Granaten oder die berühmten Atomminen...
Das SdMunLgr Kitzingen kenne ich nicht aus eigener Anschauung. Aber lt. Luftbild ist es mit zwei MunLager-Häusern ein Lager auf Ebene Division. Schwerpunkt der Lagerung auf Divisionsebene waren nach Ausmusterung der Honest John Atom-Granaten im den Kalibern 155 und 203 mm. Was verstehen die unter "scharfe Mun".
Wirres und unrichtiges Geschreibsel - da war ein "Experte" am Texten :-(
Viele Grüße
Manfred / Relikte
Leider greift das mit den sogenannten und meist selbsternannten "Experten" immer mehr um sich. Schlimm ist auch, das die Medien jeder noch so absurder Aussage dieser Leute glauben, ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Wir hatten ja hier im Forum schon einige Male diese Diskussion, z.B. als es um die vom Bayerischen Rundfunk verbreiteten Fake News über die Verwendung der Mellrichstädter Kaserne im V-Fall und den GDP-Einsatz des PzGrenBtl 352 ging.
Den meisten dieser "Experten" ist gemeinsam, dass sie fast immer die grundlegende Literatur zur jeweiligen Thematik nicht kennen, von sorgfältiger Archiv- und Quellenarbeit wenig halten und in vielen Fällen nur über halbes Zweidrittelwissen verfügen, mit dem sie sich dann aber voller Überzeugung von ihrem Sendungsbewusstsein auf oblatendünnem Eis bewegen.
Bedauerlich ist auch, dass die Medien, die diese Schauergeschichten verbreiten, Hinweise auf den tatsächlichen Sachverhalt nicht zur Kenntnis nehmen und nicht bereit sind, falsche Aussagen richtig zu stellen.
Zu Kitzingen selbst:
In Kitzingen lagen neben nuklearfähiger Rohrartillerie nach meinem Kenntnisstand folgende Raketenartilleriebataillone
1st Field Artillery Btry (762-mm Rocket / HJ) (1954-1958)
9th Field Artillery 1st Battalion (Honest John/Howitzer) (1958-1972)
21st Field Artillery 3rd Battalion (Honest John) (1964-1968, nach Aschaffenburg)
41st Artillery 1st Missile Battalion (762-mm Rocket / HJ) (1958 – 1963 - )
82nd Field Artillery 2nd Battalion Missile (CORPORAL, 35th ArtGrp) (1958 – 1966?)
558th Field Art Missile Battalion (Corporal, 72nd Field Art.Brig) (1956 – 1958)
Also nach 1972 keine Raketenartillerie mehr, für die evtl. ein SAS einer anderen Bauart erforderlich gewesen wäre.
Das „Rotationsprinzip“ für die Gefechtsköpfe der nuklear bestückten Raketen gab es tatsächlich eine Zeitlang, so bis Anfang der 1980er Jahre. Die Verlegung erfolgte fast immer mit Hubschraubern, nur im absoluten Ausnahmefall mit Lkw. Wenn mit Lkw verlegt wurde, musste außer den üblichen martialischen Sicherungskräften der US-Army immer auch Feldjägerbegleitung erfolgen. Das hatte vor allem rechtliche Gründe. Die Amerikaner hätten außer dem unmittelbaren Notwehrrecht keine rechtliche Handhabe für die Sperrung von Gelände gehabt, wenn der Transport aus welchen Gründen auch immer auf freier Strecke liegen geblieben wäre. Den Feldjäger stand dagegen für solche Fälle das Unmittelbare Zwangsgesetz der Bundeswehr zur Verfügung, das eine „Sperrung sonstiger Örtlichkeiten“ und damit das Einrichten eines militärischen Sicherheitsbereiches ermöglich hätte (§ 2 Abs. 2 Satz 2UZwGBw).
Grüße
Jörg
Geändert von Nemere (23.11.2021 um 19:39 Uhr)
Hallo Manfred,
ja, so hat er das der Reporterin anscheinend in den Notizblock "diktiert", auf die Frage, was denn da eigentlich gelagert gewesen sei.
Mit scharfer Mun meinte er wohl nukleare Mun, will es aber anscheinend nicht direkt aussprechen.
Wie gesagt, für mich bleibt vieles im Unklaren: Wie ich bereits angesprochen hatte, schreibt die MainPost, dass das Gelände nun der BIMA gehört und bis 2022 rückgebaut werden wird. Mein Stand war ja - wie auch hier immer geschrieben - dass das Gelände einem Landwirt bzw. Schäfer gehören würde.
Ich wollte nicht gleich vom Leder ziehen, da ich nicht wusste, ob der gute Mann hier mitliest oder als User im Forum dabei ist.
In einer "Lost-Place" Gruppe auf Facebook bin ich auf einen interessanten Artikel vom 27.12.2022 zu diesem SAS mit einigen aktuellen Fotos gestoßen. Leider nur für Mitglieder der Gruppe "Lost Places" https://www.facebook.com/groups/957582044704196/ unter folgendem Link zu erreichen:
https://www.facebook.com/groups/9575...9582178170843/)
Der Zustand verschlechtert sich scheinbar, der Vandalismus nimmt zu.
In den Kommentaren wird dazu berichtet: "Das soll abgerissen werden, aber die Bevölkerung wehrt sich dagegen und möchte es erhalten als Denkmal."
Dazu habe ich bisher nur gefunden:
Das Video von 2020 über das SAS wurde ja bereits gepostet: https://youtu.be/QjeFtUkZJN8
Hier ein Video von 2021 als Ergänzung: https://youtu.be/ePSzpVGy--g
Der Artikel in der Zeitung Mainpost von 2021 (leider hinter Bezahlschranke): https://www.google.com/url?sa=t&rct=...wDRWueAK9-6dL6
Gibt es dazu weitere aktuelle Informationen?
Wenn sich eine Initiative zur Erhaltung gebildet hat, sollte das unsere Unterstützung bekommen. Der Denkmalwert erscheint mir geradezu ins Auge springend.
Geändert von moped (30.12.2022 um 23:21 Uhr)
Das Beste an der Vergangenheit ist, dass wir alle damals jünger waren.
Hallo moped,
das Thema ist irgendwie verworren: Bis vor einiger Zeit hat das Gelände einem Privatmann gehört, der hier u.a. Schafe gehalten hat. Er hat jede Anfrage bzw. jeden, der sich auch nur dem Gelände genähert hat, sehr unwirsch und rüde abgewiesen und weg geschickt.
Wie ich schon in meinem Beitrag zum MainPost-Artikel geschrieben hatte, haben sich anscheinend die Eigentumsverhältnisse geändert. Aber ob der o.g. Besitzer verkauft hat oder was auch immer passiert ist, konnte ich bislang nicht heraus finden.
Auch wer ein evtl. neuer Besitzer ist, wird nicht klar. Nur der Umstand, dass man jetzt anscheinend (leider Gottes) relativ ungehindert auf das Gelände gelangen kann...
Danke für die Info, DeltaEcho80.
das ist einigermaßen beunruhigend: da hat man mal ein Relikt des Kalten Krieges, das vom Eigentümer immerhin "gut verteidigt" wurde und deshalb noch ganz gut da stand, und jetzt steht es auf der Abrissliste.
Noch schlimmer: Die Chaoten haben ihr Werk begonnen.
Wer kann denn da kurzfristig einschreiten?
Das Beste an der Vergangenheit ist, dass wir alle damals jünger waren.
In der Schweinfurter Ecke gibt es einen Typen, der als "urbextracker" in den sozialen Kanälen seine Touren an den Lost Places veröffentlicht, u.a. in Instagram. Da hat er vergangene Woche eine Bilder/Video-Serie über das SAS Kaltensondheim gepostet - wobei er das nicht namentlich genannt hat.
Ich habe ihn dann über PN angeschrieben und gefragt, ob er was zu den Eigentumsverhältnissen weiß und wie er da rein gekommen ist. Ich habe ihm auch zu verstehen gegeben, dass ich über einiges Hintergrund-Wissen verfüge. Bislang hat er aber leider nicht reagiert.
Nemere (13.02.2023)
Aktuelles zu der Anlage:
Stark verwüstet,
riesen Löcher im Zaun.
IMG_0555[1].jpgIMG_0554[1].jpgIMG_0556[1].jpg
Die MainPost hat dem SAS einen "letzten" Besuch abgestattet und einen Artikel zusammengebastelt - lt. BIMA rollen demnächst die Bagger für den Rückbau an:
https://www.mainpost.de/regional/kit...t-art-11585601
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