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Thema: Panzergefecht

  1. #1
    Cold Warrior Avatar von EmilBerggreen
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    Standard Panzergefecht

    Hallo zusammen,

    ich würde gerne die Mechanismen eines modernen Feuergefechtes der Kampfpanzer besser verstehen und habe mir dazu folgenden Beitrag (mit Kürzungen und leichten Abwandelungen) herausgesucht:

    Feuereröffnung soll Feind überrascht werden. Feueröffnung durch PzKdt befohlen.
    Zgfhr oder KpChef wählt zur ersten Feuereröffnung Feuerüberfall mit geschlossener Feuereröffnung der KPz. Feuerzusammenfassung, Zahl der abzugebenden Schüsse/Feuerstöße oder Feuereinstellung, führt PzKdt nach Abgabe erster Schusses/ Feuerstoßes den Feuerkampf selbständig weiter. Rasche Feuereröffnung der Panzer, vom ZgFhr rechtzeitig Feuerbereitschaft befohlen. Kommando „Feuerbereitschaft herstellen!".
    Feuerbereitschaft = Feuererlaubnis auf Ziele die innerhalb des Feuerbereiches erscheinen und gemäß des erhaltenen Auftrages zu bekämpfen sind, außer der ZgFhr behält sich die Feuereröffnung vor („Auf Befehl"). Aus Bereitschaftsstufe „Gefechtsbereitschaft" den Feuerkampf unverzüglich aufzunehmen, Kommando „Feuerbefehl!" im Feuerbefehl des ZgFhr. Erforderlichenfalls vom PzKdt selbständig durch das Kommando „Feuerbereitschaft herstellen!" oder b. Gefahr im Verzug durch Kommando „Kanone!" herzustellen. Reibungsloses Zusammenwirken der Panzerbesatzung, insbesondere von PzKdt und RS, in allen Phasen des Feuerkampfes entscheidend für Erfolg. Klärt der PzKdt ein Ziel auf, weist er dieses dem RS zu und setzt Gefechtsfeldbeobachtung im Beobachtungsbereich des KPz fort. Erkennt der RS ein Ziel, meldet er dem PzKdt, z.B.: „2 KPz!".
    Erkennt der RS gefährliches Ziel, sofort zu bekämpfen ist, eröffnet er selbständig das Feuer und meldet „PAL – ich schieße!". Lässt es Lage zu, kann PzKdt Zielbekämpfung des RS durch Schussbeobachtung unterstützen. Erkennt MKF Ziel meldet er dieses unverzüglich dem PzKdt, zB: „Panzer am Ortsrand!".
    Waffen und Munwahl richten sich nach Art des Zieles und Zielentfernung. Gepanzerte Ziele werden mit dem KE-Geschoss bekämpft. T-MG dient Bekämpfung von ungepanzerten Zielen. Zielwahl ist notwendig wenn mehrere Ziele/Zielgruppen gleichzeitig auftreten und es nicht möglich ist, alle Ziele oder Zielgruppen gleichzeitig zu bekämpfen.
    Die Zielwahl richtet sich grundsätzlich nach Gefährlichkeit der Ziele; das gefährlichste Ziel ist zuerst zu bekämpfen. Vorrangig für KPz ist Kampf gegen fdl KPz. Gefährliche Ziele sind Kampffahrzeuge, Luftziele, Panzerabwehrwaffen oder andere Waffensysteme. Mehrere gefährliche Ziele grundsätzlich jenes zuerst zu bekämpfen, das aufgrund der Feuerleitung als Erstes zu bekämpfen ist, überraschend auftritt und auf eigenen KPz oder einen Nachbarpanzer bereits das Feuer eröffnet hat, das eigenen KPz im Feuerbereich gegenüberliegt, als Führungs- oder Sonderfahrzeug zu erkennen ist oder durch seinen Standort (zB in Engstelle) in zerstörtem Zustand für andere feindliche Kampffahrzeuge ein Hindernis darstellt. In weiterer Folge wird der Feuerkampf gegen noch nicht bekämpfte Kampffahrzeuge geführt. Als Grundsatz für den Feuerkampf aus festgelegten Stellungen gilt: Angreifende Kampffahrzeuge werden vor den Feuerschutz gebenden bekämpft. PzZg nimmt den Feuerkampf aus Bewegung auf, wenn der Feind ihn aufgrund seiner Gefährlichkeit dazu zwingt. ZgFhr befiehlt darauf den Feuerkampf aus der Bewegung oder aus Schießhalt) und der Raum aus dem der Feuerkampf aufzunehmen ist. Das weitere Verhalten regelt der ZgFhr. Da PzKdt hauptsächlich mit Beobachtung und Zielaufklärung beschäftigt ist, ist er auf selbständigen MKF angewiesen. Dieser muss in der Lage sein, aufgrund weniger kurzer Richtungsangaben zu fahren. Fahrgeschwindigkeit, Strecke, Geländeausnützung sowie Einhaltung der jeweiligen Gefechtsform im Rahmen des Zuges bleiben MKF überlassen.
    Da sich der PzKdt und der RS während des Feuerkampfes auf das Geschehen auf dem Gefechtsfeld konzentrieren müssen, ist es Aufgabe des MKFs, Hindernisse (z.B. Baumstämme, Gebäude usw.) zu umfahren bzw. zu melden. Ob die Panzerbesatzung den Feuerkampf aus der Bewegung oder aus dem Schießhalt aufnimmt entscheidet der ZgFhr.
    Als Grundsatz der Befehlsgebung gilt, dass der Kampfpanzer fährt, solange der ZgFhr nicht ausdrücklich den Schießhalt bzw. das Beziehen einer Stellung befiehlt. Muss der Feuerkampf aus der Bewegung aufgenommen werden oder befiehlt der ZgFhr einen Schießhalt, nutzt der Kampfpanzer nahe gelegene Deckungen aus. Der PzKdt trifft gegebenenfalls die Zielwahl und weist dem RS das Ziel zu, z.B.: „KPz rechts des weißen Hauses!" oder „2 KPz rechts des Bildstockes, von links!".
    Aus einer, während der Bewegung bezogenen Stellung sind alle zugewiesenen Ziele zu bekämpfen. Ist dies nicht möglich, ist ein Stellungswechsel im Nahbereich durchzuführen. Dabei darf kein anderer Kampfpanzer behindert werden. Vor einem Stellungswechsel im Nahbereich beurteilt der PzKdt ob der Feuerkampf zufolge von Nebel, Rauch oder Staub in der bisherigen Kampfstellung nicht mehr möglich ist oder aus einer anderen Stellung besser weitergeführt werden kann. Kann ein Kampfpanzer aus technischen Gründen den Feuerkampf nicht während der Bewegung führen, befiehlt der PzKdt selbständig Schießhalt. Hierzu hat er befohlene Gefechtsform n. Möglichkeit einzuhalten. Hierbei muss das Ziel vor Anhalten grob angerichtet werden damit nach Stillstand des KPz das Feuer rasch eröffnet werden kann. Dazu befiehlt der PzKdt z.B.: „PAR (nach der Meldung „Gefunden") – Schießhalt – Feuern!" oder „KPz, Schießhalt 3 Uhr, Feuern!".
    Auf Kommando „Schießhalt!" hält MKF KPz an. Wird mit Kommando „Schießhalt" eine Richtung befohlen, lenkt der MKF den Kampfpanzer in die befohlene Richtung und hält an. Dadurch bietet dieser dem Feind ein kleineres Ziel bzw. zeigt ihm die stärkste Panzerung.
    Befiehlt der ZgFhr während der Bewegung einen Raum aus dem der Feuerkampf aufzunehmen ist, hat der PzKdt den Platz in der Gefechtsform einzuhalten, vorhandene Deckungen als teilgedeckte oder verdeckte Stellung auszunützen und den Feuerkampf bis zur Vernichtung der Ziele zu führen. Hierzu gibt der PzKdt an den MKF das Kommando, z.B.: „An der Böschung Stellung!". Während Feuerkampf kann Verwendung Mehrfachwurfanlage zur Selbsteinnebelung des Kampfpanzers notwendig sein. Der PzKdt führt die Selbsteinnebelung selbständig durch wenn der Kampfpanzer unter Beschuss von Panzerabwehrwaffen steht, überraschend auf überlegenen Feind oder Sperre trifft, keine Möglichkeit gegeben ist, rasch in eine Deckung zu fahren, einen Stellungswechsel in vom Feind eingesehenen Gelände durchführen muss oder aufgegeben wird und die Besatzung den Panzer unter Feindfeuer verlassen muss. Vor Auslösen Mehrfachwurfanlage hat PzKdt Windstärke und Windrichtung zu berücksichtigen. Er hat auch darauf zu achten dass Beobachtungs- und Wirkungsmöglichkeiten der Nachbarn möglichst nicht eingeschränkt werden. Der PzKdt informiert die Besatzung mit der Ankündigung „Achtung Nebel!".
    Nach einem erfolgreichen Feuerkampf sind Feuerpausen stets

    • Verbindungsaufnahme zum ZgFhr und Nachbarn
    • Selbst- und Kameradenhilfe, auch in psychischer Hinsicht
    • Bestandsaufnahme hinsichtlich Munition, Kampf- und Betriebsmitteln
    • Nachmunitionieren Hauptwaffe und T-MG sowie der Mehrfachwurfanlage
    • zum Überprüfen und verbessern der Stellungen
    • notwendigen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten
    • Vorbereitung für eventuell notwendige Bergung.

    zu nutzen.
    Weil diese Maßnahmen Schwächemoment darstellen und Notwendigkeit zur Wiederaufnahme Feuerkampf oft nicht absehbar ist, befiehlt der ZgFhr welche Besatzungen die oben angeführten Maßnahmen und welche die Sicherung durchführen.

    Führung Feuerkampf durch PzKdt:
    Der PzKdt führt Feuerkampf nur dann selbständig, wenn ihm das Feuer freigegeben wurde oder er aus eigenem Entschluss das Feuer eröffnet.
    Hierfür berücksichtigt er

    • Zielwahl
    • Zielbeurteilung
    • Waffen und Munitionswahl
    • Zielentfernung
    • Wahl des Zeitpunktes der Feuereröffnung


    Sodann muss er Kommandos oder Einzelbefehle geben und Zielwechsel oder Feuereinstellung befehlen. Aus eigenem Entschluss eröffnet PzKdt das Feuer bei überraschendem Zusammentreffen mit Feind wenn dieser aufgrund seiner Gefährlichkeit sofort bekämpft werden muss, wenn Verbindung zum ZgFhr unterbrochen ist und sowohl der Auftrag als auch die Lage die Aufnahme des Feuerkampfes erfordern oder wenn Feindkräfte die jeweils zutreffende Feuereröffnungslinie (FEL) überschreiten.
    Zur Bekämpfung eines Zieles verwendet der PzKdt Kommandos nach dem Merkwort AZA.
    A Anruf Waffe, Munitionsart, Gefechtsaufsatz oder Kampfvisier
    Z Zielansprache Richtung, Zuweisung Uhrzeit, Entfernung (Angabe in Metern), Gelände- oder Zielpunkt, Ziel, Art, Ort (Raum), Verhalten
    A Ausführung Munitionsmenge, Feuerart, Ausführungskommando: „Feuern!"
    Quelle: https://www.virtuelle-panzergrenadie...rkampf-fuehren

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  3. #2
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    Okay, ich denke das Feuergefecht eines einzelnen KPz oder das eines KPz-Zg ist mehr oder weniger verständlich aber wie ist das Verhalten der gesamten PzKp?

    Die PzKp fließt aus dem VfgR in den befohlenen Stellungsraum, in die Stellungen ein und beginnen mit der Aufteilung bzw. vorbereitende Maßnahmen. Ein Halbzug als stehender SpäTrp, bzw. vorgeschobener Sicherung, zwei PzZg in Stellungen, die abgetarnt werden und 1 PzZg als Reserve, falls möglich. Falls nicht, müssen alle drei Züge nach vorne.
    Vorbereitung der Stellungen: vollgedeckte Stellungen, also Aushub nach drei Seiten hin, so dass der KPz zumindest mit seiner Optik beobachten. Dazu braucht man natürlich viel Zeit. EAGs müssen angefordert werden, doch ich denke, um einen Leoparden einzugraben, benötigt man eher einen Räumpanzer der Panzerpioniere (??) – da habe ich absolut keine Ahnung. Dann muss die Stellung mit Buschwerk oder Tarnnetzen abgetarnt werden und WICHTIG, die Fahr- und Wendespuren der Gefechtsfahrzeuge müssen ebenfalls abgetarnt werden.
    Teilgedeckte Stellungen: vermutlich eher praxistauglich und gebräulich. Der KPz ist vor fdl Aufklärung dem Gelände entsprechend geschützt, kann beobachten und gleichzeitig mit der Hauptwaffenanlage wirken. Vielleicht reicht die Zeit ja, zumindest im Hintergrund aus den Wechselstellungen vollgedeckte Stellungen zu machen.

    Sendeverbot bis Feuereröffnung. KpChef befiehlt allen drei Zügen Sendeverbot bei Funk. Also alles, was die drei Züge beobachten, wird nicht per Funk weitergemeldet. Problematisch, oder? Die drei Züge müssen sich auf die Meldungen der Gefechtsaufklärung verlassen, die dann zentral vom KpGefStd gesammelt und weitergegeben werden, verlassen.
    Der erste Schuss fällt – Sendeverbot wird aufgehoben und jetzt funken alle drei Züge, wie sie den Feuerkampf führen, was sie tun, Munmeldung, Verlustmeldung, Feindbeobachtung, etc. Jetzt kommt auf den KpGefStd nach dem langen Schweigen eine regelrechte Informationsflut zu, die schnellstmöglichst verarbeitet, ausgewertet und als Reaktion darauf in Befehle umgewandelt werden müssen.

    Ich weiß nicht, inwiefern die Zugführer dazu ausgebildet sind, um möglichst selbstständig zu operieren aber das werden sie unter Gefechtsbedindungen wohl oder übel müssen, denn die KpFü oder der KpTrp kann das unmöglich für alle drei Züge leisten. Meiner Meinung nach.
    Es ist ja nicht so, dass sie im Feuerkampf stehen. Es muss bedarfsgerecht Munition oder Treibstoff nachgeführt werden – Munitionsaufnahme erst in der Wechselstellung? – es müssen SanTrupps angefordert werden, es muss geborgen werden, es müssen Artillerieschläge angefordert werden, Wurfminensperren ausgelöst werden, und, und, und ….
    Auf einmal sind es tausende von Forderungen, die einen nervenschwachen KpChef schnell mal in die Knie zwingen können.
    Dann darf mal nicht vergessen, dass das PzBtl auch noch mit Anforderungen und Befehlen dazwischengrätscht und vielleicht für noch mehr Unruhe sorgen.

    Gibt es hier vielleicht Kameraden der Panzertruppe, die dazu etwas sagen können?

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  5. #3
    Cold Warrior
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    Nachtrag: Eins ist mir noch aufgefallen. Ein SPz Marder hat hinten in der Nähe der Heckklappe eine Art Sprechgerät (ich weiß leider nicht mehr wie das heißt), mit dem man von außen Verbindung mit der Besatzung aufnehmen kann. Ein KPz hat das meines Wissens nicht.
    Daher meine Frage: wie verständigt sich die Panzertruppe bei Ausfall der Funkverbindung? Über Fahnensignale, die der Kommandant abgibt? Und mit Funkausfall ist in einer Gefechtssituation ja durchaus zu rechnen.

    Oder wurde das schon einmal beantwortet? Bin mir nicht mehr so sicher.

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  7. #4
    Cold Warrior Avatar von Nemere
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    Hallo Emil,

    tut mir leid, aber Deine Fragen sind so umfangreich, die lassen sich mit vertretbaren Aufwand nicht mehr beantworten. Da müsste man viele, viele Seiten schreiben.

    Die Seite „Virtuelle Panzergrenadiere“, die Du als Quelle angibst, kannst Du als Quelle komplett vergessen, das ist eine Seite von Spinnern, die virtuell Krieg spielen wollen und sich dafür ihre eigene Welt zusammengezimmert haben.

    Wenn ich da schon die Gliederung der Brigade sehe: Zwei Bataillone, keine Artillerie, keine sonstigen Unterstützungstruppen, von Versorgung ganz zu schweigen. Die Brigade hat einen „Kommandanten“, das sich dieser Mensch „Kommandeur“ nennt, scheint man übersehen zu haben. Der „Brigadekommandant“ führt dann direkt die Zugführer, Kompaniechefs scheint es nicht zu geben. Schwachsinn hoch drei.

    Und wenn ich dann noch als „Allgemeine Lage“ lese:
    „Mit Verabschiedung der Resolution S/RES/2708 durch das UNITED NATIONS SECUITY COUNCIL ging nachfolgender Auftrag an das NATO Headquarter, Brüssel, jegliche geeignete Maßnahmen zu ergreifen, den Inselstaat Sahrani zu befreien, um Sahrani wieder in die Staatengemeinschaft einzugliedern.
    Sahrani wird bis dato diktatorisch von einer militärischen Clique alter Soviet Funktionäre regiert.“

    dann weiß ich endgültig, dass jede weitere Beschäftigung mit dieser Seite nur Zeitverschwendung wäre.

    Du schreibst:
    „Ich weiß nicht, inwiefern die Zugführer dazu ausgebildet sind, um möglichst selbstständig zu operieren aber das werden sie unter Gefechtsbedindungen wohl oder übel müssen, denn die KpFü oder der KpTrp kann das unmöglich für alle drei Züge leisten. Meiner Meinung nach.
    Es ist ja nicht so, dass sie im Feuerkampf stehen. Es muss bedarfsgerecht Munition oder Treibstoff nachgeführt werden – Munitionsaufnahme erst in der Wechselstellung? – es müssen SanTrupps angefordert werden, es muss geborgen werden, es müssen Artillerieschläge angefordert werden, Wurfminensperren ausgelöst werden, und, und, und ….“


    Natürlich müssen die Zugführer selbständig handeln. Der KpChef führt seine drei Züge und nimmt die Verbindungsaufgaben zur Artillerie usw. wahr, aber er führt keine einzelnen Panzer, sondern die Zugführer führen ihre unterstellten Panzer. Man nennt so was auch Auftragstaktik.

    Santrupps und Bergetrupps fordert die Kompanie an, aber nicht der Zugführer. Der Zugführer kommuniziert im Normalfall nur mit der Kompanie, nur in Ausnahmefällen direkt mit dem Btl oder anderen Gegenstellen. So eine Ausnahme könnte der Einsatz als Spähtrupp oder als Spitzenzug sein.
    „Artillerieschläge“ fordern die VB oder die AVO der Artillerie an, die sich bei der Kampftruppe befinden. Nur in Ausnahmefällen macht das der KpChef oder ein Zugführer, wenn z.B. kein VB verfügbar ist oder dieser ausgefallen ist. Diese Anforderung des Artillerieinsatzes erfolgt dann nach einem vereinfachten Verfahren, dem sog. „Sehstreifenverfahren“. In der Anweisung dazu heißt es unmißverständlich: „Das Schießen mit Mörsern oder Artillerie erfordert die ungeteilte Aufmerksamkeit des Schießenden. Deshalb muß der Zugführer prüfen, ob das Lenken von Unterstützungsfeuer wichtiger ist als seine eigentliche Führungsaufgabe.“
    Wenn der Zug im Feuerkampf steht, wird der Zugführer kaum den Schießenden für die Artillerie spielen können.

    Wurfminensperren löst mit Sicherheit nicht der Zugführer oder der Kompaniechef aus, selbst der Bataillonskommandeur wird nur im Ausnahmefall die Berechtigung dazu haben (Einsatz des Bataillons als selbständig handelnder Gefechtsverband). Erstens sind Wurfminensperren nur begrenzt verfügbare, seltene und daher kostbare Sperren, zweitens können sie die eigene Handlungsfähigkeit (Gegenangriffe) massiv beeinflussen und werden daher normalerweise höheren Führungsebenen vorbehalten sein.

    Der Kasten an der Rückseite der SPz ist die Außensprechstelle, meinem Kenntnisstand nach gibt es die auch bei Kampfpanzern.

  8. Folgende 2 Benutzer sagen "Danke" zu Nemere für den nützlichen Beitrag:

    EmilBerggreen (08.03.2020), spanier (11.03.2020)

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  10. #5
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    Ja, Du hast natürlich recht. Die Quelle ist sicherlich nicht die Beste. Mir haben ein paar Dinge gefallen, z.B. wie Feuergefechte geführt werden und ich denke, die sind im Großen und Ganzen so auch relativ nahe der Wirklichkeit, insoweit ich das beurteilen kann.
    Ich wollte bewusst nicht das gesamte Orchester des Gefechtes der Verbundenen Waffen mit anbringen. Natürlich kämpft eine PzKp niemals isoliert, sie werden in den meisten Fällen zusammen mit PzGren, PzPi, etc., etc. agieren.
    Damit wollte ich nur Komplexizität herausnehmen aber dann ist es natürlich wenig praxisnah.
    Wir können uns auch gerne nur auf den Funkverkehr beschränken.
    Solange Sendeverbot herrscht, bekommt der KpChef keine Informationen von den Zügen. Feuereröffnung, es geht los! Und dann kommt es schlimmstenfalls geballt, so dass er im Zweifelsfall gar nicht mehr weiß, was sich da vorne tut.
    Entweder sitzt der KpChef im KpGefStd - vielleicht Arbeitsteilung, KpChef führt die Züge und KpTrp wertet BtlFüKrs aus, also alles, was vom Btl eingeht. Da weiß ich einfach nicht, wie die Aufgaben verteilt sind.
    Sendeverbot ist wahrscheinlich auch relativ: sobald etwas beobachtet wird, muss es natürlich auch nach hinten weiter gemeldet werden. Wäre ja auch Schwachsinn wenn nicht.
    Die Kommandanten werden sicherlich nicht jeden Mist melden, wenn ihnen langweilig ist oder zu kalt, sie keine Zigaretten mehr haben oder was auch immer, na ja überspitzt gesagt.
    Übrigens Sendeverbot Funk. Ich weiß nicht, ob es bei einer PzKp und ihrer Bewegungsmöglichkeiten Sinn machen würde, Feldtelefon und Kabel zu verwenden. Wahrscheinlicher eher nicht. War nur eine Idee.
    Natürlich lösen PzKp keine WuMiSperren aus aber sie müssen natürlich wissen, wo in ihrem Sektor welche geplant oder vielleicht schon ausgelöst wurden.
    Der Leopard scheint wirklich so etwas wie eine Sprechanlage Heck zu haben.
    Okay, ich sollte nicht immer so strukturlos posten, sondern sehr gut überlegen, was ich rüberbringen oder zur Diskussion stellen möchte.

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  12. #6
    Cold Warrior Avatar von Nemere
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    Hallo Emil,

    der KpChef wird sich an einem Punkt aufhalten, an dem er den Stellungsraum seiner Kompanie einigermassen überblicken kann. Er wird daher auch bei Sendeverbot wesentliche Entwicklungen, z.B. das Erscheinen von Feindkräften mitbekommen.
    Der KpGefechtsstand ist bei gepanzerten Kräften der Chefpanzer, eine Verkabelung bei Panzer- oder PzGren-Kompanien wird eher selten vorkommen. Bei einer Jägerkompanie in der Verteidigung aus ausgebauten Stellungen ist das etwas anderes.
    Der KpTrpFhr wird oft die Lagekarte führen. Das KpChef und KpTrpFhr im gleichen Fahrzeug sitzen (wenn wir von der Heeresstruktur 4 und folgende sprechen) hören auch beide sowohl den Bataillonsführungskreis wie auch den Kompanieführungskreis mit und haben den gleichen Informationsstand.
    Ab Beginn der Kampfhandlungen ist das Sendeverbot in den meisten Fällen sowieso aufgehoben. Ich füge dazu den entsprechenden Passus aus dem letzten GDP-Befehl der PzGrenBrig 35 von 1989 bei (Bundesarchiv BH 8/12-143).

    Natürlich wissen die Bataillone und Kompanien welche Wurfminensperren in ihrem Bereich geplant sind. Dazu gibt es die Sperrpläne, die in Auszügen entsprechend bekannt sind. Eine vorne eingesetzte Kompanie muss nicht nur wissen, wo Wurfminensperren geplant sind, sondern auch wo bereits verlegte Sperren sind. Einen Sperrplan mit Erläuterungen habe ich hier im Forum bereits einmal vorgestellt, ich füge ihn aber nochmals bei.

    Grüße
    Jörg
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  13. Folgende 4 Benutzer sagen "Danke" zu Nemere für den nützlichen Beitrag:

    EmilBerggreen (09.03.2020), Guenther (†) (09.03.2020), oranier (10.03.2020), spanier (11.03.2020)

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  15. #7
    Cold Warrior
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    Avatar von EmilBerggreen
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    Guten Morgen Jörg,

    vielen Dank für die Materialien!

    KpGefechtsstand ist bei gepanzerten Kräften der Chefpanzer. Der KpTrpFhr wird oft die Lagekarte führen. Das KpChef und KpTrpFhr im gleichen Fahrzeug sitzen (wenn wir von der Heeresstruktur 4 und folgende sprechen) hören auch beide sowohl den Bataillonsführungskreis wie auch den Kompanieführungskreis mit und haben den gleichen Informationsstand.
    Das ist meiner Meinung nach der interessante Punkt. Chefpanzer einer PzKp ist, wie wir glaube ich schon einmal erörtert haben, der Leopard 1/2.
    Wenn der KpChef auf dem Platz des PzKdt sitzt, wo bleibt dann der KpTrFhr? Es gibt dann ja nur RS- oder LS-Platz und das kann ich mir nicht so recht vorstellen.

    Wir hatten das glaube ich schon einmal erwähnt und Du sagtest - wenn ich mich recht erinnere - dass man eine Lagekarte auch sehr klein falten kann, so dass der KpChef diese dann auch in den sehr beengten Platzverhältnissen des Kommandantensitzes lesen kann. Er hat dann aber die gleiche Perspektive wie seine Zugführer, nicht mehr und nicht weniger, nur das ein Funkkreis hinzu kommt.

    Aber vielleicht bin ich ja auch zu spitzfindig.

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  17. #8
    Cold Warrior Avatar von Nemere
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    Zum Thema Lagekarte:
    Auf der Kompanieebene arbeitet man mit der Karte 1:50000. Wie bekannt hat dann auf dieser Karte 1 km die Länge von 2 cm. EinePanzerkompanie in der Verteidigung, eingesetzt auf einer Breite von 1500 m nimmt also auf der Karte gerade mal 3 cm ein, ein Bataillon mit drei Kompanien vorne 10 cm, vielleicht bei Überbreiten 12 cm.
    Zur Erinnerung: 1 Blatt DIN A 4 misst etwa 21 cm x 29,7 cm.
    Der Kompaniechef kann also eine Karte, die seinen Verantwortungs- und Interessenbereich umfasst, ziemlich problemlos auf DIN A 4 falten. Das dürfte sich auch im Turm eines Kampfpanzers noch handhaben lassen. In der Verzögerung oder beim Angriff wird er ein größeres Kartenblatt brauchen, aber mehr als DIN A 3 dürfte das auch nicht sein.

  18. Folgende 2 Benutzer sagen "Danke" zu Nemere für den nützlichen Beitrag:

    EmilBerggreen (09.03.2020), spanier (11.03.2020)

  19. Direkt antworten
  20. #9
    Cold Warrior
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    Ja, das ist alles richtig.

    Ich weiß einfach viel zu wenig über die aufgesessene Kampfesweise. Einmal mit der Panzertruppe auf einer Gefechtsübung hätte wahrscheinlich sehr, sehr viele meiner - zugegeben nicht besonders qualifizierten - Fragen beantwortet. Es ist halt eine andere Welt als im Schützentrupp. Kein Gruppennest, kein Kampfstand, sondern alles (fast) alles auf dem Kampfpanzer mit Blick durch PERI oder aus der Kommandantenluke heraus.

    Leider gibt es keine bzw. nur wenige - öffentlich zugängliche - Erfahrungsberichte damaliger Panzeroffiziere. Zumindest entzieht sich das meiner Kenntnis.

  21. Direkt antworten
  22. #10
    Cold Warrior Avatar von Hoover
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    Die Gruppe "Virtuelle Grenadiere" richtet sich an Spieler des PC Spieles "Armed Assault" und hat mit der Realität halt so viel zu tun wie ein Feuerzeug mit einem Vulkanausbruch. Da sind die Gegebenheiten halt völlig anders.
    "Damals, als ich in meinem Alter war..."

  23. Folgende 2 Benutzer sagen "Danke" zu Hoover für den nützlichen Beitrag:

    EmilBerggreen (13.03.2020), Nemere (13.03.2020)

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