Hallo,
von 1986 bis 1989 diente ich im MunDp Pflummern. Ich war als Feuerwerker in der Teileinheit MatErh (Mun) eingesetzt. Zur Geschichte des Depots kann ich leider wenig sagen - ich kann euch nur aus meiner Zeit dort berichten.
Das Depot lag ca 3km nördlich von Pflummern und ca 5,5 km nordwestlich von Riedlingen/Donau, mitten im Wald. Es war ein außergewöhnliches Depot. Der Höhenunterschied vom gefährlichen Betriebsteil bis zum niedrigsten Punkt des Depots betrug ca 100 Höhenmeter. Es konnte also sein, dass man im gefährlichen Betriebsteil nur noch mit Schneeketten vorankam, während "unten" es nur regnete. Es gab in diesem Zeitraum noch keine erdeingedeckten Lagerhäuser ("Bunker") - die Munition lagerte in Lagerhäusern aus Holz. Eines dieser Lagerhäuser ist meines Wissens in einem Heimatmuseum in der Nähe aufgebaut worden. Bekannt war das Depot auch für seine Wildschweinzucht. Jedes Jahr hatten wir etliche Frischlinge, die wir dann verkauften. Schließlich war das Wildschwein ja das Wappentier des Depots.
Im Depot waren über 100 Frauen (recht wenige - nicht mal 10%) und Männer beschäftigt - inklusive 16 Soldaten. Der Depot-Kommandant war einem Behördenleiter im Landkreis Biberach gleichgestellt - er ging also immer zu den Treffen der Behördenleiter. So waren bei unseren Barbarafeiern auch immer der eine oder andere Behördenleiter anwesend. Die Barbarafeiern begannen immer vor dem Riedlinger Rathaus mit einem Kanonenschuss. Diese Kanone stand im Depot und wurde auch für Salut bei verschiedenen Anlässen genutzt. Nach dem Salut in Riedlingen fuhren alle Gäste ins Depot, wo es dann getafelt wurde. Einer der Soldaten war ein Meisterkoch..... Jedes Jahr gab es irgend ein "Event", das an die Heilige Barbara erinnerte - und der eine oder andere "Nicht-Feuerwerker" wurde dadurch zum Barbarajünger ;-)
Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt (Vatertag) gab es einen Tag der offenen Tür. Hier konnte man das Depot besichtigen und einen kleinen Einblick in die Tätigkeiten bekommen. Spaß und Spiel für Groß und Klein kamen auch nicht zu kurz - und zu Essen und Trinken gab es auch. Als Ausgleich für diesen Tag (alle halfen mit) gab es dann einen Betriebsausflug.
Natürlich gab es auch Sport - nur der sah etwa anders aus wie der, den ich bis dahin kannte. Zum Laufen ging man ins Friedinger Tal. Manchmal wurde auch Faustball gespielt. Und wenn das Wetter nicht passte, ging man zur Feuerwehr und spielte dort Tischtennis. Und im Winter, wenn es so richtig kalt war (was es auf der Schwäbischen Alb eigentlich immer war), spritzte die Feuerwehr auf die Grundplatte eines abgebrochenen Lagerhauses Wasser - und am nächsten Tag konnten man Eisstockschießen - auch ein schöner Sport.
So, das sollte als kleiner Bericht genügen. Wenn Interesse besteht, kann ich auch noch etwas zu den Aufträgen berichten, die wir in meiner Zeit in Pflummern in Arbeit hatten.
LG
Mathias