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Thema: US V Corps ~1980 Operationsplan 33001 (GDP)

  1. #1
    Cold Warrior
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    Standard US V Corps ~1980 Operationsplan 33001 (GDP)

    Nach der sehr detaillierten Diskussion über das II. Korps und die Verteidigung Süddeutschlands habe ich versucht, mich etwas in den von der Stasi gekauten Operationsplan 33001 für die V. US Corps einzuarbeiten. Dieser stammt von ~1980. Er behandelt die Verteidigung der "Fulda" Gap. Dieser war der in der damaligen öffentlichen Diskussion bekannter "Knackpunkt" der Ost West Konfrontation. Ein Punkt der nach meiner damaligen Wahrnehmung besonders das Ungleichgewicht zwischen Ost und West darstellte.
    Ob dies nach unseren heutigen stand so zu halten ist bezweifle ich.

    Das "Orginal" ist hier zu finden: http://www.php.isn.ethz.ch/kms2.isn....4c/de/us05.pdf

    Eine englische Übersetzung kann hier gefunden werden: https://digitalarchive.wilsoncenter.org/document/112680.


    Die grobe Lage des Korps (Achtung, die unterliegende Karte hat heutigen Stand und nicht den vor 40 Jahren.
    Das Korps erwartete einen Hauptangriff mit 6-8 Division in einer 1. Staffel entlang der roten Achsen. Eine 2. Staffel von 3-4 Division wurde angenommen.
    Nachbarn des V. Corps (US) waren das II. Korps mit der 5. Panzer Division im Norden. Im Süden war es das VII. US Corps mit der 12. Panzerdivision.

    Das Korps verfügte über zwei Divisionen:
    • 3rd Armored Division eingesetzt im Norden und als Schwerpunkt der Verteidigung. Die Division verfügte über ihre 3 Brigaden.
    • 8th Infantry Division (Mech) im Süden. Die Division verfügte über 3 Brigaden. (1/8, 3/8 und 4/4)

    Gedeckt wurde das Korps durch das 11th Armored Cavalry Regiment.

    Zur Friedens Truppeneinteilung:
    Die Quelle dafür ist primär der genannte OP und dann https://www.usarmygermany.com/
    Es erwies sich als nicht einfach die Gliederung um 1980 zu finden, deshalb bitte alles unterhalb der 2. Ebene mit Vorsicht genießen. Da fehlt sicher einiges.


    Der OP sah mehrere Phasen vor:
    1. Entfaltung des Korps und der Deckungstruppen des Korps
    2. Einsatz der Deckungstruppen der Divisionen
    3. Kampf der Hauptkräfte

    Später war die Verstärkung des Korps durch eine Reforger Division vorgesehen.

    In der 1. Phase übernahm 11th Armored Cavalry Regiment das Kommando über die im Deckungsstreifen eingesetzten Truppen und das Verzögerungsgefecht.
    Diese ist die Truppeneinteillug für diese Phase.

    Diese Übersicht umfasst nicht nur "vorne" eingesetzte Einheiten sonder auch Verbände die den Aufmarsch des Korps unterstützen.
    Interessant aus meiner Sicht ist die massive Artillerieunterstützung für die Deckungseinheiten. Es kam mindestens ein Artilleriebataillon auf ein Kampftruppenbataillon. Das seht im scharfen Kontrast zu dem mit dem die Heimatschutzbrigade 56 aus kommen musste.
    Auch wurde ein besonderer Wert darauf gelegt schnell auf feindliche Aktionen im rückwärtigen Korpsbereich zu reagieren. TF12 und die 5-68 sind dafür vorgesehen.
    Wobei die TF 5-68 als Initiale Corps Reserve wohl viele potenzielle "Feuerwehr" Aufgaben hatte.
    Außerdem verfügte das Korps mit der 2/8 über eine weitere starke Reserve. Diese besetzte eine kritische Riegelstellung hinteren der 3rd Armored Division sollte aber ggf. auch die 3rd oder 8th verstärken.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

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    alterfritz (23.06.2020), Dragoner (22.06.2020), EmilBerggreen (22.06.2020), Keiler29 (13.02.2022), oranier (21.06.2020), spanier (22.06.2020), suedbaden (23.06.2020)

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  4. #2
    Cold Warrior Avatar von Nemere
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    Zitat Zitat von uraken Beitrag anzeigen
    Interessant aus meiner Sicht ist die massive Artillerieunterstützung für die Deckungseinheiten. Es kam mindestens ein Artilleriebataillon auf ein Kampftruppenbataillon. Das seht im scharfen Kontrast zu dem mit dem die Heimatschutzbrigade 56 aus kommen musste.
    Erstmal Danke für die informative Übersicht.

    Die Amerikaner hatten im Gegensatz zu den deutschen Korps ihre Korpsartillerie beibehalten und konnten sich daher diese Verstärkungen leisten.
    Bei der Bundeswehr waren ursprünglich vier Feldartilleriebataillone für jedes Korps-Artilleriekommando vorgesehen (z.B. 210 bis 240 beim II. Korps). Tatsächlich aufgestellt wurde pro Korps nur 1 Bataillon (110, 210, 310) und diese mit Ausnahme von 210 auch nur als gekaderte Einheiten. Die anderen Bataillone blieben Geräteeinheiten. Mit der Artilleriestruktur 85 wurden die Korps-Artilleriebataillone aufgelöst und die vorhandenen Geschütze auf die Feldartilleriebataillone der Korps verteilt. Damit hatten die deutschen Divisionen deutlich mehr Artillerie als die US-Divisionen.
    Weiter hatte die US-Army mit ihren ACR einen operativen Großverband auf Korpsebene, der sowohl zur Verzögerung wie auch für Einsätze im rückwärtigen Korpsgebiet vorgesehen war. Die ACR waren in Größe und Ausstattung längst über die Regimentsebene hinausgewachsen und waren eigentlich Brigade mit einer luftbeweglichen Komponente.
    Beides fehlte bei der Bundeswehr völlig. Den operativen Großverband bem Korps gab es nach dem gescheiterten Experiment mit den Panzerregimentern seit Mitte der 1970er Jahre nicht mehr und Kampfhubschrauber fehlten bis zum Ende des Kalten Krieges völlig.

    Entwürfe zur Heeresstruktur 4 sahen bei der Bundeswehr bis etwa 1977 auf Divisionsebene ein Panzeraufklärungsregiment in folgender Gliederung vor:
    - Stab mit Stabskompanie
    - Panzeraufklärungsbataillon wie in Heeresstruktur 3
    - 2 Panzerbataillone (St/Verskp, 3 Panzerkompanien)
    Diese Planungen wurden zwar als Truppenversuch erprobt, aber aus den üblichen Gründen - Personal- und Materialmangel - nicht verwirklicht.

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    alterfritz (23.06.2020), EmilBerggreen (22.06.2020), oranier (21.06.2020), spanier (22.06.2020)

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  7. #3
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    Standard Herauslösen des BGS aus der Grenzsicherung


    Leider ist die Kopie hier unvollständig. Deshalb das was ich rekonstruieren konnte

  8. Folgende 3 Benutzer sagen "Danke" zu uraken für den nützlichen Beitrag:

    EmilBerggreen (22.06.2020), Nemere (22.06.2020), spanier (22.06.2020)

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  10. #4
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    Standard Phase 1 Entfaltung des Korps und der Deckungstruppen des Korps


    Das Dokument gibt nicht die einzelnen Abschnitte der Batallione oder TF an. Deshalb sind diese nur als "vor der 3rd Armored" oder "vor der 8th Infantry" eingesetzt an zu sehen.
    Gleiches gilt für die Artillerie. Hier ist nur angedeutet wie viele EInheiten direkt unterstützen.
    Die "Sperren" markieren grob die Bereiche, in denen diese vordringlich angelegt werden sollten.

    Zu dem Zeitpunkt (1980) hatte die Bundeswehr auch noch Korps Artillerie. Auch waren die Bataillone in diesem Zeitraum sowohl bei der Bundeswehr und meines Wissens auch bei der US Army kleiner.
    Eine Batterie verfügte in der Regel über 6 Rohre. Mit der Artillerie Struktur 85 wurden dies 9. Ein Grund, warum für die Korps der Bundeswehr keine Artillerie mehr übrigblieb.
    US Batterien stiegen zum Teil auf 8 Rohre pro Einheit an.

    Ein Bataillon Artillerie hatte also um 1980 rum 18 Rohre in 3 Batterien.

    Für die Führungslinie Concord fehlten die Koordinaten, die ist also sehr grob und mich Vorsicht zu genießen.

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    alterfritz (23.06.2020), EmilBerggreen (22.06.2020), PaSi (22.06.2020), spanier (22.06.2020)

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  13. #5
    Cold Warrior Avatar von EmilBerggreen
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    Standard

    Moin Uraken,
    ganz herzlichen Dank für die viele und ganz hervorragende Arbeit, die Du hier gemacht hast!

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  15. #6
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    Standard Koordinaten für Concord

    Hallo uraken,
    erst einmal Kompliment für die Karten - super Arbeit.
    Die Koordinaten für die Führungslinie Concord finden sich auf Seite 7 des Anhang C im OP33001.
    Ich habe mal die Koordinaten als *.kmz-File beigefügt.
    Schönen Gruß, PaSi
    Angehängte Dateien Angehängte Dateien

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    spanier (22.06.2020), uraken (22.06.2020)

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  18. #7
    Cold Warrior
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    Standard Danke Pasi!

    Dank der kmz Datei konnte ich die Lage der Führungsline Concord genauer eintragen!


    Rücknahme des BGS:


    Phase I:

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  20. #8
    Cold Warrior
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    Standard Trupppen Einteilung Phase 2


    Gestrichelt sind Einheiten dargestellt, deren OPCOM wechselt. Diese sind zum Beispiel die 1/11 und 2/11 so wie die TF 5-68. Die Unterstellung dieser Einheiten wechselt in dieser Phase. Oder die TF 5-68 kann der TF-12 zu Einsätzen im rückwärtigen Raum des Korps unterstellt werden.

  21. Folgende 3 Benutzer sagen "Danke" zu uraken für den nützlichen Beitrag:

    Nemere (22.06.2020), spanier (23.06.2020), suedbaden (23.06.2020)

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  23. #9
    Cold Warrior Avatar von Nemere
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    Standard

    Zitat Zitat von uraken Beitrag anzeigen
    Zu dem Zeitpunkt (1980) hatte die Bundeswehr auch noch Korps Artillerie. Auch waren die Bataillone in diesem Zeitraum sowohl bei der Bundeswehr und meines Wissens auch bei der US Army kleiner.
    Eine Batterie verfügte in der Regel über 6 Rohre. Mit der Artillerie Struktur 85 wurden dies 9. Ein Grund, warum für die Korps der Bundeswehr keine Artillerie mehr übrigblieb.
    US Batterien stiegen zum Teil auf 8 Rohre pro Einheit an.

    Ein Bataillon Artillerie hatte also um 1980 rum 18 Rohre in 3 Batterien.
    Zur Entwicklung der Artillerie bei der Bundeswehr:
    Brigadeartilleriebataillon: 1980: 3 Batterien zu je 6 Geschützen = 18 Geschütze. 1986: 2 Batterien zu je 9 Geschützen = 18 Geschütze
    Feldartilleriebataillon Division: 1980: 3 Batterien zu je 6 FH 70, 1 Batterie mit 6 M 110 = 24 Geschütze. 1986: 2 Batterien zu je 9 FH 70, 2 Batterien zu je 9 M 110 = 36 Geschütze.
    Feldartilleriebataillon Korps 1980: 3 Batterien zu je 6 M110 = 18 Geschütze. 1986 nicht mehr vorhanden, da Abgabe der M 110 an die Divisions-FArtBtl.
    Die Geschützzahl pro Btl wurde also nur bei den Divisionsbataillonen verändert, nicht bei den Brigaden. Allgemein wurde die Zahl der Geschütze pro Batterie auf 9 erhöht, dafür aber die Anzahl der Batterien verringert. Diese 9 Geschütze konnten aber auch zugweise eingesetzt werden, da die entsprechenden Führungsmittel vorhanden waren.

  24. Folgender Benutzer sagt Danke zu Nemere für den nützlichen Beitrag:

    spanier (23.06.2020)

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  26. #10
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    Standard Phase 2


    Korpsdeckungstruppen weichen hinter die Führungslinie Concord zurück. Die Divisionen übernehmen OPCOM über die in ihren Bereich eingesetzten Deckungstruppen.
    Nach Freigabe durch die Divisionen bezieht das 11. Armored Cavalry Regiment (-) eine Sammelraum und versucht seien Kampfbereitschaft wieder herzustellen. Es steht für Einsätze im rückwärtigen Korpsgebiet zur Verfügung
    Die 41. und 42 Field Artillery Brigaden befinden sich in Feuerstellungen zwischen Denver und Chicago.
    Die 1./333 (Lance) bezieht Feuerstellung, das sie nukleare Feuerunterstützung bis zu Line NB9053-PB3020 - grob Eisenach - Ilmenau - leisten kann.
    Die 2/8 ist bereit, vordringlich die 3rd Armored Division zu verstärken.
    TF 5-68 ist bereit eine der Division zu verstärken oder im rückwärtigen Korpsgebiet unter OPCOM von TF12 eingesetzt zu werden.

    In einem der Verfügungsräume (nicht alle eingezeichnet) bereitet sich eine Reforger Division auf den Einsatz vor und beginnt in Verfügungsräume im Korpsbereich zu verlegen.
    Es scheint davon ausgegangen zu sein, das auf jeden Fall eine Division verfügbar ist. Der Typ variiert und führt zu unterschiedlichen Planungen vor allen für die nächsten Phasen.

    Bitte beachten, das die Bataillone der Deckungsgruppen nur symbolisch angedeutet sind. Es liegen keine Information über die Einsatzräume auf dieser Ebene vor.
    Bemerkung: Teile des Gesamtdokument enthalten leiht unterschiedliche Truppeneinteilungen vor allen für manche Kompanien.

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