Quantität zählt: Unter Spardruck und im Vertrauen auf die Überlegenheit hochtechnisierter Waffensysteme haben die Nato-Staaten ihre Arsenale verkleinert. Munitionsvorräte wurden nicht auf einen längeren Krieg ausgerichtet. Nun zeigt sich in der Ukraine, wo bereits Millionen von Granaten verschossen wurden, dass auch schiere Masse zählt.
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Selbst die modernsten Waffensysteme scheitern, wenn ihnen nach wenigen Wochen die Munition ausgeht oder deren Produktion unverhältnismässig teuer ist. Für den Militärbeauftragten im britischen Verteidigungsministerium, James Heappey, besteht eine
zentrale Lehre darin, dass Armeen wegkommen müssen von perfekt entwickelten, aber leicht zerstörbaren Waffen; sie sollten stattdessen auf billigeres Kriegsmaterial setzen, dessen Überlegenheit in seiner Menge besteht.