Zitat von
Nemere
Besonders empfehle ich die Seiten 140 - 159 zum Umgang der sowjetischen Armee mit ihren Fahnenflüchtigen. Das lief häufig nach dem Motto: Erst schießen, dann fragen.
Selbst 1991 nach der Wiedervereinigung konnte es vorkommen, dass mitten in der Nacht russische Offiziere an den inzwischen von der Bundeswehr übernommenen NVA-Kasernen auftauchten und um "Amtshilfe" bei der Suche nach ihren Flüchtigen fragten, weil es die Volkspolizei früherer Jahre nicht mehr gab und die Russen anscheinend den neu formierten Landespolizeien nicht über den Weg trauten. Bei solchen Gelegenheiten hielt aber nicht etwa nur ein Jeep mit zwei oder drei Offizieren vor der Kaserne, sondern hinter dem UAZ stand mindestens ein BTR-70. Problematisch wurde das ganze dann, wenn kurz vorher der flüchtige sowjetische Soldat tatsächlich vor der Kaserne aufgetaucht war und die Wache ihn in die Kaserne gelassen hatte, weil er irgendetwas von "Asyl" gestammelt hatte. So selbst erlebt in Leipzig im Herbst 1991.