Man scheint Anfang bis Mitte der 1970er Jahre teils recht abenteuerliche Entwicklungen zum Einbau von Panzerabwehrwaffen im Schützenpanzer MARDER verfolgt zu haben. Im BA-MA gibt es dazu zwei Hinweise:
1. Eine von Rheinmetall entwickelte Panzerabwehrwaffe HELLEBARDE
2. Überlegungen über die Entwicklung einer Lafettierung für die Panzerabwehrbüchse 84 mm (also die damalige schwere Panzerfaust) am Turm des SPz Marder.
Leider ist diese Akte nicht digitalisiert, Quellenangabe als PDF anbei
Zur Schweren Panzerfaust am Turm des Marder habe ich keine weiteren Fakten gefunden.
Zur HELLEBARDE gibt es im Waffentechnischen Taschenbuch von Rheinmetall, Ausgabe 1977, eine kurze Darstellung mit einem Foto dieser Waffe am Turm des Marder, auch hier PDF anbei. .
Wenn man sich die dort genannten Daten zu dieser Waffe anschaut, wird meiner Meinung nach recht schnell deutlich, warum man von Seiten der Bundeswehr schnell auf die HELLEBARDE verzichtete:
- Kaliber nur 75 mm
- Reichweite 1000 m
Das dürfte auch 1977 für die Bekämpfung der zu erwartenden Kampfpanzer des Warschauer Paktes nicht mehr das Mittel der ersten Wahl gewesen sein. Selbst das alte Leichtgeschütz auf dem HS 30 hatte fast die gleiche Reichweite und war mit Kaliber 106 mm deutlich wirkungsvoller.