Aus „Wehrausbildung in Wort und Bild, Mai 1965, Seite 151 ff."
"Regeln für Unteroffiziere - Ratschläge eines Stabsfeldwebels"
Uniform
Für das Tragen der Uniform gilt die Anzugsordnung. Betrachten Sie die Uniform nicht als Arbeitskleidung; sie ist der sichtbare Ausdruck der Zusammengehörigkeit aller Angehörigen der Bundeswehr. Tragen Sie die Uniform daher bei allen Anlässen, denen Sie als Angehöriger der Bundeswehr beiwohnen.
Wenn Sie die Uniform vermehrt in der Öffentlichkeit tragen, geben Sie den jungen Soldaten Vorbild und Beispiel. Sie helfen dadurch mit, die Bundeswehr und ihr Ansehen in der Öffent-lichkeit fester zu verankern.
Verhalten Sie sich in der Öffentlichkeit so, wie Sie es als einfacher Soldat gelernt haben und wie Sie es als Unteroffizier nunmehr selbst lehren.
Beachten Sie ganz besonders: Ihre Uniform soll stets sauber und gut gebügelt sein. Dazu gehören frische Wäsche und geputzte Schuhe, nur graue, dunkelblaue und schwarze, niemals bunte Socken und eine Mütze ohne Kniff.
Handschuhe - nur graue - werden angezogen und nicht in der Hand getragen.
Bunte Schals gehören nicht zur Uniform.
Tragen Sie den Rock und den Mantel stets geschlossen; schlagen Sie den Mantelkragen nicht hoch.
Suchen Sie in Uniform keine verbotenen Straßen und Lokale auf. Meiden Sie diese auch in Zivil. Rauchen Sie nicht auf offener Straße.
Zu jedem Anzug, und erst recht zur Uniform, gehören guter Haarschnitt, saubere Rasur, saubere Hände und gepflegte Fingernägel, aber keine stark duftenden Wasser und Öle.
Der Dienstanzug ist nur dem Dienst vorbehalten. Kampfstiefel und Sommeranzug ohne Binder sollten beim Verlassen militärischer Anlagen nur in Ausnahmefällen getragen werden.
Betreten Sie auch die Kantine nicht im Kampfanzug oder gar Trainingsanzug für einen längeren Aufenthalt.
Der Ausgehanzug ist in der Öffentlichkeit und außer Dienst auch im Unteroffiziers-Heim die Regel.
Von der gemäß Anzugordnung gestatteten "Marscherleichterung" im Sommer sollten Sie nach Möglichkeit wenig Gebrauch machen.
In der breiten Öffentlichkeit, besonders in unseren Stadtgebieten, beim Besuch von Veran-staltungen u. dgl. tragen Sie immer einen vollständigen Anzug (also mit Rock). Sie erhöhen damit Ihr eigenes, aber auch das Ansehen der Bundeswehr. Tragen Sie den Regenmantel nur in Ausnahmefällen über den Arm.
Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie die Ordensspange tragen.
Zivil
Es steht Ihnen frei, außer Dienst Zivil zu tragen. Sie sind aber auch in Zivil Unteroffizier und müssen sich so kleiden, wie es das Ansehen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit erfordert. Kleiden Sie sich solide; Sie brauchen nicht Wegbereiter der Mode zu sein. Jede Extravaganz wirkt lächerlich und paßt nicht zu einem Unteroffizier. Ihre Einkünfte erlauben Ihnen auch keine Modetorheiten.
Ihr Anzug muß korrekt sein, d.h. der Tages- und Jahreszeit sowie dem Anlaß entsprechend. In einer guten Gesellschaft und somit auch im Unteroffiziers-Heim, ist es unpassend
- in Hemdsärmeln herumzulaufen oder diese gar aufzukrempeln
- in Shorts zu erscheinen
- ohne Krawatte zu kommen
- Im Rollkragenpullover oder Anorak zu erscheinen oder zum Essen zu gehen.
Für Ihre weibliche Begleitung oder Gäste gilt sinngemäß das gleiche. Keinesfalls sind Blue-Jeans, Shorts und lange Hosen für Damen im Unteroffiziers-Heim angebracht.
Wenn Sie ein in öffentliches Lokal gehen oder an einer öffentlichen Veranstaltung teilnehmen, dann passen Sie sich mit Ihrer Kleidung der Allgemeinheit an.
Merken Sie sich: Sie müssen jederzeit gut gekleidet sein."