Zitat von
Nemere
Das ist vielleicht das Drehbuch für einen Kitsch-Film, aber sicher nicht das, was sich in der Praxis abspielte. Der einsame junge Mann, am besten noch Wehrpflichtiger, in einer abgelegenen Kaserne in Norddeutschland, war kaum das Zielobjekt östlicher Geheimdienste. Was hatte er den groß verraten sollen? Den Speiseplan der Kantine? Sicher wurden solche Informationen als "Beifang" auch gesammelt, großer Aufwand wurde dafür aber nicht getrieben.
Interessant für die "Dienste" des bösen Feindes waren Soldaten oder Beamte aus Stäben oder Ministerien, je höher desto besser. Das Zielobjekt sollte Zugang zu Geheimsachen haben, dann lohnte es sich auch, hier gezielt Agenten auch ihn anzusetzen. Solche Operationen konnten auch nicht im Handumdrehen organisiert werden, sondern brauchten teilweise jahrelangen Vorlauf.