Alles gut, ich hoffe, du verstehst, wie es gemeint war.
Mir wurde nur beim Lesen deiner Ausführungen bewusst, dass ich da als 19jähriger Soldat auch noch nicht den Überblick über das große Ganze hatte.
Alles gut, ich hoffe, du verstehst, wie es gemeint war.
Mir wurde nur beim Lesen deiner Ausführungen bewusst, dass ich da als 19jähriger Soldat auch noch nicht den Überblick über das große Ganze hatte.
Mal losgelöst von der Situation bei den PzGrenBtl 352/362: Zu meiner Zeit (Stand "Der Reibert" 1993) wurde das "Teilungskonzept" (aktives + inaktives Bataillon in der Brigade) als DIE Neuerung der Heeresstruktur 5 verkauft. Wurde - mal übergreifend betrachtet - dieses Teilungskonzept wirklich flächendeckend beübt? Oder stand das mehr oder weniger nur auf dem Papier?
Dieses Konzept hieß mW offiziell "KURA - Kaderung und rascher Aufwuchs".
Mein Eindruck war und ist, dass das in der Praxis unbedingt zu 100% so lief, wie man sich das vorgestellt hatte.
Wobei es natürlich auf die Rahmenbedingungen und die handelnden Personen ankam. Bei den Rahmenbedingungen gab es meiner Meinung nach folgende Friktionen:
1. Das System wurde zwar aus Kostengründen eingeführt, aber dann durch das Streichen von Wehrübungstagen irgendwie tot gefahren
2. Material für die Coleur-Bataillone war ebenfalls immer ein heikles Thema, wenn Ausbildungsvorhaben anstanden
3. Die Personal-Schiene hat immer um ihre Stellenbesetzungen in den n.a.-Bataillonen gerungen
4. Die Aufwuchsbataillone wurden öfters an andere Standorte verlegt oder umgegliedert oder aufgelöst, so dass sich das System nie richtig einlaufen konnte
Ich habe zu Corona-Zeiten sehr viele Chroniken und Homepages ehemaliger und aktiver Verbände gelesen.
Hier wird auch immer wieder auf dieses Thema eingegangen.
Was mir auffällt, ist, dass Standorte wie Munster, Augustdorf usw. da einfach auch ganz andere Möglichkeiten hatten als ein "Einödstandort" wie Mellrichstadt.
Wir hatten ja nicht mal genug KFZ für solche Aktionen, wenn wir nicht umfangreiche "Ausleihungen" tätigen wollten.
Im April 2000 waren wir mit den Dienstgraden und 2 Mannschaften unserer Kompanie auf der Winkelmoosalm. Da haben wir u.a. einen VW aus Wildflecken geliehen. Aber auch nur, weil unserer KpTrpFhr da Connections hatte.
Malefiz (18.01.2024)
Eingangs dieses Themas wurde die Frage nach dem Zeitbedarf für die Mobilmachung von Geräteeinheiten aufgeworfen. Im Opbefehl des Versorgungskommando 860 von 1984 bin ich jetzt auf Zeitangaben dazu gestossen, siehe Anlage. Quelle ist BA-MA 21/2730.
Man hat allerdings vorsichtig formuliert: "Als Höchstzeiten sind anzustreben". Im folgenden Opbefehl von 1988 sind keine Vorgaben für die Dauer der Mobilmachung mehr zu finden, wahrscheinlich hat man die Fragwürdigkeit dieser Zeitansätze erkannt.
Gerade bei den Transportbataillonen und den NAchschubbataillonen als Geräteeinheiten halte ich die 1984 angestrebten 3 Tage für kaum machbar, da diese Bataillone fast alle Fahrzeuge aus der materiellen MobErgänzung erhielten und allein das Herrichten der Fahrzeuge mit behelfsmässiger Tarnbeleuchtung, das Einweisen der Fahrer und das Aufrüsten der Fahrzeuge in dieser Frist nicht machbar gewesen wäre - selbst wenn tatsächlich alle eingeplanten LKW tatsächlich pünktlich eingetroffen wären.
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