Die folgenden Begriffe betreffen eher nicht direkt die Verladeanlagen, sie sind aber für die Verladung dennoch wichtig, denn was nützt ein verladenes Militärfahrzeug, das man dann nicht an sein Ziel bringen kann?
Die Streckenklasse definiert, wie schwer die Fahrzeuge sein dürfen, die über eine bestimmte Eisenbahnstrecke verkehren sollen. Das System wurde vom internationalen Eisenbahnverband entwickelt und ist inzwischen in der europäischen Norm EN 15528 genormt.
Die Streckenklasse setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- Die Radsatzlast wird durch einen Buchstaben gekennzeichnet, die wesenlichen Klassen sind:
- A: 16t
- B: 18t
- C: 20t
- D: 22,5t
Die auf einer Strecke zulässige Radsatzlast wird im Wesentlichen durch die punktuelle Belastbarkeit und damit die Art des Oberbaus bestimmt, also Schienenprofil, Schwellenabstand und Art der Bettung.- Die Meterlast wird mit einer Ziffer codiert, die ggf. hinter der Radsatzlast angefügt wird.
- 1: 5 t/m
- 2: 6,4 t/m
- 3: 7,2 t/m
- 4: 8 t/m
Diese ergibt sich aus der Lastverteilung über die Länge des Zuges. Sie bestimmt sich im Wesentlichen aus der Tragfähigkeit des Unterbaus (Bahndamm etc.) und der Kunstbauten wie Brücken oder Viadukte.
Da in die realen Werte nicht nur die Masse der Beladung sondern auch die Eigenmasse und Länge der Wagen eingeht, ist die für die jeweilige Streckenklasse zulässige Beladung in Form des sogenannten Lastgrenzrasters am Wagen angeschrieben.
Für den Transport ist die niedrigste Streckenklasse auf dem Laufweg des Zuges maßgeblich.
Da die Masse des Ladeguts vorgegeben ist, kann die Charakteristik des Zuges über die Wahl der Fahrzeuge und die Verteilung der Ladung beeinflusst werden. Würde beispielsweise die zulässige Radsatzlast auf dem Transportweg bei Verladung eines Panzers auf einen vierachsigen Wagen überschritten, der an sich die Last tragen könnte, kann statt dessen ein sechsachsiger Wagen eingesetzt werden. Würde die Meterlast überschritten, so könnten z.B. Leerfahrzeuge eingefügt werden um die Meterlast des Zuges zu reduzieren.
Manchmal ist die Befahrung einer Strecke mit Ausnahmegenehmigung möglich, wenn gewisse Restriktionen (typisch: Geschwindigkeitsbegrenzung) eingehalten werden, um die dynamische Belastung zu reduzieren.