Alarmzug.
Wer kann dazu noch was beitragen, bevor das ganz in Vergessenheit gerät.
An soviel kann ich mich noch erinneren, habe das 1 x als junger Fähnrich mitgemacht.
Für das SAS in Leeder mussten alle Btl der 1.GebDiv im Wechsel einen Alarmzug stellen. Denn es war ja das Lager wo die Sprengköpfe dieser Div. gelagert waren.
War dann für die Dauer von 10 Tagen, also der Alarmzug, bin mir aber nicht mehr sicher.
Dazu standen dann vor dem eigenen Kp-Gebäude 1 x 5-Tonner und 2 x 2-Tonner. Abfahrbereit, zwar nicht mit laufendem Motor, aber fast.
Die Munition für die Handwaffen (9 mm und 7,62) war auf den Fahrzeugen, in Holzkisten, noch verplompt.
Darum musste auch immer eine Wache vor den Fahrzeugen sein, 24-Stunden Schicht.
Auf Stube, da war die Ausüstung, Koppel, Helm, Magazintaschen,.... gepackt wie ein Alarmstuhl, Handwaffe auf der Stube, bei Alarmierung musste man sofort los, wir hatten einen "Probealarm" und waren wohl keine 5 Minuten später verlegebereit.
Dann Marsch mit den 3 LKW nach Leeder, wenn ich die Strecke heute in Google-Maps eingebe, dann sind das gute 45 Minuten, also mit LKW damals mindestens 60 Minuten. Ankunft am SAS, dort Verbindungsaufnahme mit den Kräften vor Ort, die Zeit wurde "angeblich" gestoppt. Dann Übungsende bzw. Verlegung zurück an den Standort.
Aufgabe vor Ort war wohl nur die Unterstützung der vor Ort eingesetzten Kräfte.
An was ich mich auch noch noch erinnere (ist ja schon Jahrzehnte her), dass wohl mindestens alle 16 Tage von der NATO ein Probealarm ausgelöst werden musste,....und wenn man mit der Einheit, die zuvor den Alarmzug gestellt hatte, in Kontakt war, konnte man sich ausrechnen, ob es einen trifft oder nicht.
An was ich mich nicht mehr erinnere: wie war der Alarmzug während der Woche, beim normalen Dienst zu alamieren? Wenn man erst die Soldaten dazu in der Kaserne "einsammeln" muss, dann dauert das zu lange. Unsere Alarmierung damals war an einem WE.
Die "Wachanweisung" bzw. der Gebrauch von Schusswaffen war ganz anders geregelt wie bei "normalem" Wachdienst in der Kaserne bzw. am eigenen Mund-Depot.
Das grosse Fragezeichen für mich ist aber: unser Standort war neben Landsberg, Füssen und Kempten grob im 1-Stunden-Radius von Leeder, und damit meiner Meinung nach der Zug sinnvoll einzusetzen.
Aber wenn ich mir die Standorte der Brigade 23 oder/und 24 anschaue, also die anderen Brigaden neben 22,.....dann redet man hier von Verlegezeiten von 3 1/2 oder 4 Stunden. Wie sollen die sich auswirken? Welche Ünterstützung ausser eventuell Ablösung der vor Ort eingesetzten Einheiten, macht da Sinn?
Freue mich auf eure Antworten bzw. Gedanken.