...an alle Ehemaligen!
Bin auch erst heute auf diese Seite gestoßen und habe mit Interesse die Berichte gelesen.
Ich selbst war im Q3/1993 zur Grundausbildung in der 3./5 und bin dann in die ZaGrp513/2 im Panzerbatallion 363 in Külsheim versetzt worden. Diesen großen Standort (>2000 Mann) gibt es ja leider nicht mehr. Umso mehr wundert es mich, dass der relativ kleine Standort in Rennerod die zahlreichen BW-Reformen überlebt hat. Ich hatte mich direkt nach dem Abi freiwillig gemeldet, um nicht während des geplanten Studiums gezogen zu werden.
Mein Gedächtnis ist zwar bei weitem nicht so gut, wie das einiger anderer Forenteilnehmer, aber einige Sachen fallen mir dann doch noch ein:
Der eigentliche Kompanieblock der 3. war damals tatsächlich im Umbau auf "Kaserne 2000" und daher nicht benutzbar. Da aber irgendwie mehr Rekruten angekommen waren als geplant und durch die Ausbildungskompanien händelbar (soll damals ab und zu mal passiert sein), wurde kurzfristig ein Zug mit ca. 40 Mann in der 3. zur "Grundi" aufgemacht. Das hatte mehrere angenehme Nebeneffekte:
1. Die Dienstgrade hatten alle selbst erst 1-2mal Ausbilder gespielt und waren keine Schleifer. Zug und Disziplin mussten natürlich drin sein aber sonst haben sie einen im Vgl. zu den etatmäßigen Ausbildern in Ruhe gelassen.
2. Wir wurden in 2 der 5 Häuser des Feldwebelwohnheims einquartiert (3-4 Mann je nach Stubengröße) und hatten sogar Balkons! Ich war im südlichsten im Erdgeschoss. Damals war noch freie Sicht bis zur Bundesstraße und zwischen den Gebäuden waren Tarnnetze abgehängt. Sehr stylisch!
3. Frauen hatten wir deshalb wahrscheinlich keine, nur eine Frau StUfz an deren Namen ich mich nicht erinnern kann.
Ich weiß nicht, ob es geplant war aber bei uns in der Kompanie waren von den Rekruten 95% Abiturienten und die restlichen 5% waren Rettungssanitäter. Die haben dann meistens im theoretischen Unterricht aus dem Nähkästchen geplaudert, wodurch dieser immer relativ kurzweilig war. Die Truppe hat auch bis auf 2-3 A...löcher super zusammengehalten. Zu einem Kamerad aus Halle/S. habe ich heute noch Kontakt, obwohl er nach der Grundi in eine andere Einsatzeinheit versetzt wurde.
An den Oberfeldapotheker (ich glaube er hieß Reese) und sein Kleiner-Mann-Syndrom erinnere ich mich auch noch bestens. Ich hatte das Pech während der Rekrutenprüfung als Gruppenführer an einen Anlaufpunkt zu kommen, an dem er gerade anwesend war. :-/
Die Ausbildung erfolgte noch in Olivgrün. Einzig einer von den Hilfsausbildern, der sich freiwillig für Somalia gemeldet hatte, lief in Wüsten-Flecktarn und hellblauem UN-Barrett rum, bis er dann abgestellt wurde.
Achja, Mat. und Inst. waren zu meiner Zeit noch da.
Mit dem Ahlsberg verbinde ich hauptsächlich die zahlreichen Disteln und die Schafscheiße, die das Rödeln bergauf nicht gerade angenehmer gemacht hat, aber es gibt Schlimmeres!
Ansonsten kann ich mich noch an ein 3-tägiges Biwak in Daaden und die Sturmbahn in Westerburg erinnern.
Eine Anekdote am Rande: Als Ostdeutscher war ich fest davon überzeugt, während der Grundausbildung keinesfalls zurück nach Hause zu kommen. Also verabschiedete ich mich von meinen Eltern und zog Donnerstags ein. Die haben ganz schön dumm geschaut, als ich Freitag Abend trotz der >300km Heimatentfernung wieder da war. Feierabendarmee halt!
An NATO-Rallye-Unfälle zu meiner Zeit kann ich mich nicht erinnern. Vom Bustransport zum Bahnhof Herborn ist mir noch im Gedächtnis geblieben, dass die Busfahrer sich immer durch die Engstelle vor der Notfallspur (aufgrund des Tanklasterunglücks) gequetscht haben, anstelle vorschriftsmäßig über die Autobahn zu fahren.